Die Besucher der Taiba-Moschee formieren sich neu. Einzelne Extremisten versuchen offenbar, auch einen neuen Verein zu gründen.

St. Georg. Die Anhänger der Taiba-Moschee formieren sich neu. Rund zwei Monate nach der Schließung des Treffpunkts gewaltbereiter Islamisten versuchen sie offenbar gezielt, andere muslimische Gebetshäuser zu unterwandern. Führende Unterstützer haben in mindestens zwei Moscheen der Hansestadt versucht, sich in den Vorstand wählen zu lassen und dort Vorträge zu halten.

Der Vorsitzende des Hamburger Rates der muslimischen Gemeinden, der Schura, sagte gestern, dass die Taiba-Anhänger in mehreren Gemeinden aufgetaucht seien und versucht hätten, dort an Einfluss zu gewinnen. Die Schließung der Moschee bezeichnete er als Fehler. "Wir wollen mit diesen Extremisten nichts zu tun haben. Vor der Schließung konnte man sie an einem Ort beobachten. Jetzt tauchen sie überall in unseren Mitgliedsvereinen auf, und es ist viel schwieriger geworden, den Einfluss dieser Leute einzudämmen", sagte Mustafa Yoldas.

Einzelne Anhänger der Taiba-Moschee versuchen offenbar neben der Unterwanderung anderer Moscheen auch einen neuen Verein zu gründen. In einem Internetforum der salafistischen Szene schlägt ein Teilnehmer für die neue Gruppe den Namen "Jamaat al-a'mal" (Aufbau-Organisation) vor. Bisherige Anläufe für einen neuen Moscheeverein seien bisher allerdings gescheitert, heißt es in dem Forum. Der frühere Vorstand des Vereins hatte bereits gegen die Verbotsverfügung geklagt.

Beim Hamburger Verfassungsschutz werden Vereinsverbot und Schließung der Moschee als Erfolg gewertet. Die Szene tauche zwar in anderen Moscheen auf, sei aber zersplittert und teils zerstritten.