Die Eröffnung der neuen Läden im Erdgeschoss des Forum-Komplexes an der Großen Bergstraße zog etliche Besucher an. Bald folgt Möbelriese Ikea.

Altona. Von einer neuen Aufbruchstimmung war die Rede, vom lang ersehnten Wendepunkt und viel Hoffnung auf ein neues Zentrum mitten in Altona: Die Eröffnung der neuen Läden im Erdgeschoss des Forum-Komplexes an der Großen Bergstraße in Altona zog gestern etliche Besucher an. Discounter, Lebensmittelladen, Drogeriekette, Café und Computergeschäft dort dürften daher am ersten Tag bereits kräftig Umsatz gemacht haben. "Hier wurde Pionierarbeit geleistet", sagte Altonas Baudezernent Reinhold Gütter bei der Eröffnungsfeier.

Tatsächlich setzt der Bezirk Altona viel Hoffung in das Projekt. Genauso wie in die geplante Nachbarbebauung, wo der schwedische Möbelkonzern Ikea einen ähnlichen Komplex wie das Forum abreißen und dort neu bauen will.

Die beiden Waschbetonbauten waren in den 70er-Jahren in die Straße gesetzt worden. Doch nach wenigen Jahren gaben immer wieder Geschäfte auf und ein Niedergang der Straße zu einer Art Billigmeile setzte ein. Hinzu kam, dass große Unternehmen wie die städtische Wohnungsgesellschaft Saga oder das Arbeitsamt wegzogen und damit viele Kunden für die Geschäfte ausblieben. Zuletzt verabschiedete sich auch Karstadt aus der Straße, die einmal die erste Fußgängerzone ihrer Art in der Bundesrepublik gewesen war. Später investierte dort nur noch die Stadt: Mal wurde die Große Bergstraße für den Verkehr gesperrt, dann wieder geöffnet. Hilflose Versuche, sie wieder attraktiv zu machen.

2008 schließlich kaufte das Wuppertaler Ehepaar Jasmin Altfeld und Christian Gnotke das Forum. Wenig später meldete Ikea Interesse an, was die Vermietungssituation für die Wuppertaler beflügelt haben dürfte. Das Forum-Gebäude wird derzeit oberhalb des bereits fertigen Erdgeschosses saniert: Kulturbetriebe und Büros wollen dort einziehen, alte Wohnungen sollen renoviert und in früheren Bürotrakten neue gebaut werden, insgesamt 375 Einheiten.

Das gesamte Gebäude bekommt eine neue Fassade, die voraussichtlich Ende des Jahres fertig sein wird. Insgesamt wollen die Wuppertaler dort 50 Millionen Euro investieren. Und inzwischen seien sie auch von dem Standort vollkommen überzeugt, sagte Investor Gnotke gestern: "Ursprünglich wollten wir hier nur investieren und das Gebäude wieder verkaufen - doch jetzt behalten wir es auf lange Sicht." Die verbliebenen Einzelhändler in der Straße begrüßten diese Entscheidung. Klaus-Peter Sydow vom Einzelhandelsverband ECA: "Ein schönes Signal - das zeigt, welchen Schub uns Ikea noch bringen kann."