Das Interesse an der Großen Bergstraße steigt wieder. Das Bild der Fußgängerzone soll sich nach 15 Jahren Niedergang wandeln.

Hamburg. 2012 will der schwedische Möbelkonzern ein neues Möbelhaus in Altona eröffnen - doch schon jetzt löst allein diese Ankündigung die Planung von weiteren Großprojekten an der Großen Bergstraße aus. "Die Investoren stehen jetzt Schlange", sagt der CDU-Politiker und Stadtplanungsexperte Sven Hielscher. Nachdem es bei einem Bürgerentscheid im Januar eine so deutliche Mehrheit von 80 Prozent für Ikea gegeben habe, gebe es nach 15 Jahren Niedergang wieder Interesse an der Straße. "Das ist die Wende, auf die wir immer gehofft haben", so Hielscher.

Tatsächlich könnte sich das Bild der Fußgängerzone wieder wandeln. Auffällig ist dort zwischen Max-Brauer-Allee und Goetheplatz eine breite Schneise, die entstanden war, als die früheren Pavillons in der Mitte der Straße abgerissen wurden. Seit Jahren sieht dort ein Bebauungsplan vor, dass an der Nordseite vor den 70er-Jahre-Bauten noch eine zweite Reihe mit mehrgeschossigen Häusern gebaut wird. Jahrelang zeigten die etwa sechs Grundeigentümer wenig Interesse. Offenbar, weil sich die Straße nach dem Weggang von Karstadt und anderen Geschäften mehr und mehr in eine Billigladenmeile verwandelt hatte. Seit der Bürgerentscheid zugunsten von Ikea bekannt ist, hat sich die Situation offenbar völlig geändert, wie auch das Bezirksamt Altona bestätigt. Demnach gebe es auch noch Nachfragen von weiteren Investoren, die dort vorhandenen Gebäude wie etwa das ehemalige Postgebäude aufzustocken.


Für die weitere Ikea-Planung hat die Bezirksversammlung in Altona unterdessen einen umfangreichen Forderungskatalog aufgestellt. Mit Ausnahme der Linken, die den Ikea-Bau ablehnt, einigten sich die Fraktionen dazu auf eine Reihe von Eckpunkten: "Wir wollen dort keinen einfachen blaugelben Kasten und fordern ein echtes City-Konzept", begründete GAL-Fraktionschefin Gesche Boehlich die Forderungen. So sollen beispielsweise keine Anlieferungen vor sechs Uhr morgens geschehen. Das Parken im geplanten Parkhaus müsse kostenpflichtig werden und besondere Lärmschutz-Einrichtungen im Zufahrtbereich gebaut werden. Zudem fordern die Bezirkspolitiker ein weiteres Verkehrsgutachten und ein Konzept, damit möglichst viel Ikea-Kunden tatsächlich mit Bus oder Bahn kommen.

Die Forderungen haben allerdings lediglich einem Empfehlungs-Charakter. Inzwischen hat - wie berichtet - die Stadtentwicklungsbehörde das Genehmigungsverfahren übernommen.