Bildungsministerin Annette Schavan plant eine Skandinavien-Tour mit Uni-Chef Dieter Lenzen.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) und Hamburgs Uni-Präsident Dieter Lenzen hatten schon vor dem Abendblatt-Empfang ihren persönlichen Bildungsgipfel - beim gemeinsamen Frühstück. "Ich komme gerne nach Hamburg, hier bewegt sich viel", sagte die Ministerin und lobte "die Zusammenarbeit zwischen dem Bund und Hamburg". Dafür gab es am Freitag ein handfestes Beispiel: Der Bund, Hamburg und Niedersachsen vereinbarten eine neue Forschungsstätte, das Zentrum für strukturelle Systembiologie. Für 50 Millionen Euro entsteht es auf dem Desy-Gelände in Bahrenfeld. Solche Projekte seien wichtig, sagte die Ministerin, "denn der Wohlstand dieser Stadt von morgen steht im engen Zusammenhang mit der Entwicklung der Wissenschaftsstadt Hamburg".

Das hört Uni-Chef Lenzen gern. Für den Professor war es der erste Abendblatt-Empfang. Am 1. März 2010 hatte der Erziehungswissenschaftler als Präsident der Universität Hamburg begonnen. Zuvor war er in Berlin Chef der Freien Universität und erlebt seitdem in Hamburg die "Kulturdifferenz" zur Hauptstadt: "Die soziale Atmosphäre ist hier nicht so aggressiv, es gibt mehr Respekt vor anderen." Berlin sei eher Frontstadt, "da muss man sehen, wo man bleibt".

Mitte des Jahres wollen Schavan und Lenzen gemeinsam nach Skandinavien fahren, "um die wissenschaftlichen Kontakte mit der Region zu stärken", so Schavan. Die Hamburger Uni spiele eine große Rolle für den Wissenschaftsraum im Norden. Schavans Wunsch für 2011? "Junge Leute für ein Studium begeistern." Lenzen sieht da gar kein Problem: "Die Begeisterung ist schon stark ausgeprägt."