Als Mechatroniker können Mechanik- und Elektronik-Interessierte rund um den Globus Karriere machen. Die Zukunftschancen stehen sehr gut.

Dank Lego Technik fand Catharina Mathiesen, 19, zum Traumberuf: "Die Kombination aus Mechanik und Elektronik hat mich schon als Kind fasziniert", sagt die angehende Mechatronikerin. Umso besser, dass daraus dann eine Ausbildung bei einem Branchenriesen des Maschinebaus wurde, der Hauni Maschinenbau AG , denn zukünftig wartet ein Berufsleben mit vielen spannende Herausforderungen - und das weltweit.

"95 Prozent unseres Geschäfts finden auf internationaler Ebene statt. Im in- und ausländischen Kundendienst werden gerade Mechatroniker explizit nachgefragt", sagt Ausbildungsleiter Christian Eggenstein. Das habe einen einfachen Grund, erklärt er: "Es ist viel einfacher und auch billiger, einen Mechatroniker zum Kunden zu schicken als einen für die Mechanik und einen weiteren für die Elektronik." Die Hauni Maschinenbau AG stellt Produktionsmaschinen für die Tabakindustrie her und vertreibt diese auch selbst. Dazu hat das Unternehmen weltweit Vertriebsbüros und Servicestationen aufgebaut. Rund 3900 Mitarbeiter arbeiten weltweit für Hauni - an 22 Standorten, von denen 18 außerhalb Deutschlands liegen. "Während der Ausbildung haben die Azubis Gelegenheit, einmal mit zu den Kunden zu reisen", sagt Eggenstein, "zunächst innerhalb Europas, später dann auch zu Kunden etwa im asiatischen Raum."

+++Wo junge Menschen eine Zukunft haben+++

"Schon im zweiten Lehrjahr wurde gefragt, wer bereit sei, später in den Kundendienst zu gehen", sagt Ole Klingenhof, 19. Neben dem fachlichen können sich die Azubis bei Hauni auch das sprachliche Rüstzeug aneignen: Ihnen stehen neben den obligatorischen Englischkursen auch andere Fremdsprachenkurse offen. "Wer möchte, kann so viele Kurse besuchen, wie er will. Auch Bewerber mit Migrationshintergrund nehmen wir gerne", bestätigt Gerald Glaeser, Ausbilder für die angehenden Mechanik- und Elektronikexperten. "Mechatroniker sollen am Ende ihrer Ausbildung einen Auftrag elektronisch wie mechanisch komplett alleine abwickeln können", erklärt Glaeser. "Früher kam zum Abklemmen eines Motors der Elektroniker, zum Ausbau der Mechaniker. In die Ausbildung zum Mechatroniker ist die Elektrofachkraft integriert. Für ein Unternehmen mit einem so umfangreichen technischen Kundendienst ist das ein Gewinn."

Dass Mechatroniker dabei nicht beide Bereiche zu 100 Prozent perfekt abdecken können, sei klar. "Das ist nicht der Anspruch, denn die Azubis haben ja nur dreieinhalb Jahre Zeit", sagt Glaeser. Auch im Maschinenbau herrsche immer mehr 'Blackbox-Denken' - viele Dinge würden nicht mehr repariert, sondern nur noch ausgetauscht. Wichtig sei es, zu wissen, was am Eingang passiert und was herauskommen muss. Mechatroniker müssten die prinzipielle Technologie verstehen, bräuchten aber nicht alle Abläufe im Detail zu kennen.

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Bevor es an die komplexe Technik geht, müssen aber zunächst die Grundlagen gelegt werden. "Am Anfang standen die Grundlehrgänge für Metall, Elektronik, Umformen und Schweißen", erinnert sich Catharina Mathiesen, "nach einem Jahr ging es dann in den Betrieb. Dort wurden wir von den Kollegen an die Maschinen geführt, bekamen alles erklärt und lernten, wie man Pläne lesen muss." Bei Hauni sorgen mehr als 100 speziell geschulte Ausbildungsbeauftragte dafür, dass die Azubis schnell in die Praxis hineinkommen und sich dort beweisen können.

Bewerber sollten vor allem handwerkliche Voraussetzungen mitbringen, sagt Glaeser. "Und die Augen müssen natürlich leuchten, wenn sie Technik sehen. Begeisterung und der klare Wille, diesen Beruf zu erlernen, müssen schon da sein. Den Rest machen wir. Das ist unser Job."

Gute Ausbildung hat bei dem 2012 ausgezeichneten Unternehmen Tradition. Das bestätigt auch Christian Eggenstein: "Schon der Unternehmensgründer Dr. Kurt A. Körber hat der Ausbildung junger Menschen einen besonders großen Stellenwert beigemessen. Dafür ist es wichtig zu verstehen, dass man durch Ausbildung die besten Leute aus den eigenen Reihen generieren kann. Das ist zudem auch wirtschaftlich nachhaltig." Durch eine gute Einstellung zur Ausbildung habe man überdies im Unternehmen die richtigen Ausbilder und Betriebsmittel zur Verfügung.

+++Bildungspakt für junge Leute in technischen Berufen+++

Dass es nach der Lehre für sie bei Hauni weitergeht, steht für Ole und Catharina außer Frage. In einem Jahr müssen sich die beiden entscheiden. "Eine Abteilung, die mich besonders interessiert hat, ist die Lasermontage. Per Laser werden die Zigarettenfilter perforiert. Durch die Nebenluft wirkt die Zigarette dann leichter", erklärt Ole fachmännisch. "Da wird viel Hightech verbaut. Einer der Laser wird sogar direkt bei der Hauni Maschinenbau AG gefertigt." Am Ende steht dann eine Anlage, die 20 000 Zigaretten pro Minute perforieren kann. "Da trifft Mechanik auf Elektrik", sagt der 19-Jährige begeistert - das sei ist für einen Mechatroniker natürlich besonders spannend.

Die Wünsche der zukünftigen Mitarbeiter werden, so weit es geht, auch vom Unternehmen berücksichtigt. "Fünf Monate vor Ausbildungsende weiß jeder, wie es weitergeht. Dann hat man für die Prüfung den Kopf frei", sagt Ausbildungsleiter Eggenstein. Ole Klingenhof, mit einem Realschulabschluss gestartet, will zunächst das Abi nachmachen und dann Mechatronik oder Elektrotechnik studieren. Für besonders begabte Absolventen bietet Hauni Förderprogramme "Wir geben den Azubis und den Bachelor-Absolventen etwa ein Dreivierteljahr vor Ende der Ausbildung die Möglichkeit, sich für ein Stipendium zu bewerben, entweder zum Bachelor oder zum Master", ergänzt der Ausbildungsleiter, und vergisst nicht anzufügen: "Wer bei uns in den technischen Kundendienst möchte, der kann nach der Ausbildung sofort anfangen und um die Welt reisen - und das, so lange er möchte. Der Kundendienst ist ein Bereich, der derzeit stark wächst und in dem eine gute Perspektive besteht. Dafür suchen wir immer qualifizierte Leute."

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