Die meisten Spinnen sind aggressive Einzelgänger, doch bei der australischen Krabbenspinne kümmern sich die Weibchen nicht nur um ihre eigenen Nachkommen, sondern auch um einwandernde Jungspinnen aus benachbarten Nestern.

Prof. Dr. Jutta Schneider und Jasmin Ruch aus dem Fachbereich Biologie der Universität Hamburg haben – gemeinsam mit Kollegen der Macquarie University in Australien – herausgefunden, dass in diesem Zusammenhang eine enge Verwandtschaft zur Verminderung von Konflikten führt und dadurch die Überlebenswahrscheinlichkeit von Geschwistern höher ist als die von nicht miteinander verwandten Jungspinnen. Die Wissenschaftlerinnen untersuchten unter anderem, ob durch einwandernde Jungspinnen die Gruppendynamik zwischen den Weibchen und den Nachkommen beeinflusst wird und ob entstehende Konflikte eher zwischen Weibchen und Nachkommen oder innerhalb der Nachkommenschaft ausgetragen werden. Die Ergebnisse zeigten, dass Geschwistergruppen tatsächlich besser wuchsen als gemischte Gruppen aus miteinander verwandten und fremden Jungspinnen. Konflikte werden also eher innerhalb einer Generation ausgetragen.