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Aus Unternehmenssicht ist Google eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. 1998 von zwei Stanford-Absolventen gegründet, arbeiten heute 50.000 Menschen in 40 Ländern für den IT-Giganten. An der Börse wird die Firma aktuell auf etwa 340 Milliarden Dollar taxiert. Eric Schmidt war ab 2001 zehn Jahre CEO von Google. Der Mann ist Jahrgang 1955, stammt also aus einer anderen Generation als die beiden Gründer und hatte schon, bevor er zu Google kam, eine eindrucksvolle Karriere hinter sich – und sehr klare Vorstellungen davon, wie ein Unternehmen zu führen ist.

Vieles davon hat er revidiert. „Was wirklich zählt, ist das, was man lernt, wenn man schon alles weiß“, heißt es in dem Buch, in dem es um die Themen Firmenkultur, Strategie, Personalbeschaffung, Entscheidungsfindung, Kommunikation und Innovation geht. Die Autoren enthüllen Googles Erfolgsrezept aus der Managementperspektive. Denn tatsächlich macht Google vieles anders als andere Unternehmen.

Präsentation: +++++

Das Buch liegt drei Monate nach seinem Erscheinen nun auch auf Deutsch vor. Der Verlag hat für eine sehr gute Übersetzung gesorgt. „Wie Google tickt“ ist spannend bis zu letzten Seite. Über weite Strecken präsentiert es ganz konkrete Handlungsanleitungen, zum Beispiel einen Leitfaden für die Einstellung neuer Mitarbeiter in Form einer Checkliste.

Praxiswert: +++++

Google verbreitet in einigen Branchen Angst. Davon kann man gelegentlich in der Zeitung lesen. Doch in der Wirtschaft ist Angst kein guter Ratgeber. Wird sie handlungsleitend, ist das problematisch. Dieses Buch ist eine unglaublich gute Gelegenheit, die Gründe für Googles Erfolg nachzuvollziehen. Google ist so stark, weil es anders tickt. Das ist die Erkenntnis nach inspirierenden 300 Seiten. Viele Methoden und Vorgehensweisen lassen sich problemlos auch auf andere Branchen übertragen. „Smarte Kreative“ stelle man bei Google besonders gern ein, berichten die Autoren. Was genau sie darunter verstehen, dürfte auch für den einen oder anderen deutschen Absolventen interessant sein.

„Wie Google tickt“ von Eric Schmidt und Jonathan Rosenberg. Erschienen bei Campus, 320 Seiten, 27 Euro