Gründerköpfe: Cornelia Richter will bei ihren Klientinnen das Interesse an der Finanzplanung wecken

„Leute, kümmert euch um eure Finanzen“, sagt Cornelia Richter voller Inbrunst. Sie möchte ihre Kunden überzeugen, dass die Beschäftigung mit Geld und Anlagen richtig Spaß machen kann. Die Betriebswirtin und ehemalige Unternehmensberaterin hat sich auf das Coaching von Frauen spezialisiert. „Finanz-Motivation!“ heißt ihre 2012 gegründete Firma. Ganz wichtig ist ihr dabei: „Ich bin kein Makler, ich empfehle keine Produkte, sondern möchte das Interesse wecken, Finanzplanung in die eigenen Hände zu nehmen.“

Dabei müssen ihre Klientinnen ein bisschen mehr Zeit investieren, als die Seminare und Beratungen einnehmen: Sie sollen sich intensiv ins Thema einarbeiten, zum Beispiel Bücher dazu lesen. „Wer sich nicht wirklich damit auseinandersetzen und nur eine Empfehlung haben will, für den ist meine Beratung nichts“, sagt Cornelia Richter.

Anstoß zur Beschäftigung mit dem Thema gab, dass sie bei sich selbst Nachholbedarf in Sachen Finanzplanung erkannte. Und auch viele Freunde, die sie – jetzt schon fürs Thema sensibilisiert – zum Brettspiel „Cashflow 101“ einlud, hätten nicht gewusst, wie sie ihre Einkünfte sinnvoll anlegen könnten. „Ich habe mich dann intensiv eingearbeitet und gebe mein Wissen jetzt weiter.“ Zu ihren Kundinnen zählen nicht nur vermögende Menschen: „Genau zu wissen, was man mit seinem Geld tun will, ist auch für diejenigen empfehlenswert, die kein Erspartes haben. Man macht keine finanziellen Dummheiten, wenn man sein Ziel kennt.“ Ob das dann Aktien sind, Immobilien oder der Aufbau eines eigenen Geschäfts – in diesen drei Bereichen coacht Cornelia Richter –, ist egal.

Sie verbindet die Finanzplanung mit Persönlichkeitsentwicklung. So gehört zur Frage nach dem Ziel auch die Frage nach den eigenen Stärken. Auch Denkmuster, die Frauen an der Finanzplanung hindern, sind Thema im Coaching. „‚Wenn ich reich werden will, erreiche ich das nur, wenn ich andere ausnutze‘, ist ein häufiges Muster“, sagt Richter. „Oder ‚Ich habe Angst vor dem Erfolg‘. Aber das kann man drehen.“

Während Richter mit dem wirtschaftlichen Start ihrer Unternehmung sehr zufrieden ist, gesteht sie ein, von der Organisation der eigenen Firma im ersten Halbjahr „ziemlich überrollt“ gewesen zu sein. „Man muss sich ja um alles kümmern – die Steuern, den Vertrieb... Die Vielfalt der Aufgaben ist sehr anspruchsvoll.“ Dennoch sei es eine spannende Erfahrung gewesen, alles selbst zu machen. „Ich habe überlegt, was ich in meinem bisherigen Arbeitsleben gelernt habe und wie ich das auf meine Selbstständigkeit übertragen kann.“ Etwa beim Entwickeln des Produktportfolios und bei der Preisgestaltung habe sie Erfahrungen aus ihrer Angestelltenzeit nutzen können.

Gründungsberatung hat Cornelia Richter nicht in Anspruch genommen. Dennoch hat sie ein Geschäftskonzept geschrieben. „Ich will einen Plan haben, wo es hingehen soll“, sagt sie. Von Anfang an war ihr klar, dass Kundinnen vor allem auf Empfehlung zu ihr kommen würden. „Meine Dienstleistung ist sehr sensibel. Über Geld redet man nicht.“ Trotzdem hat sie natürlich Flyer gedruckt, die in den Praxen von Kollegen aus ihrem Netzwerk ausliegen. Außerdem nutzt sie Xing und Facebook. Für die sozialen Medien und das Internetmarketing hat sie sich dann auch professionelle Unterstützung geholt. „Aber alles Kaufmännische mache ich selbst.“

Pläne für den Ausbau ihres Geschäfts hat Cornelia Richter auch schon. Gerade hat sie ihre erste freie Mitarbeiterin engagiert und ein Webinar konzipiert. Sie denkt groß: „Eventuell mache ich aus Finanz-Motivation! ein deutschlandweites Lizenzsystem.“

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