Inhalt: ++++-

Den titelgebenden Musterbrecher gibt es nicht wirklich. Er ist eine Kunstfigur aus der Feder der Autoren und vereint alle Eigenschaften und Fähigkeiten, um ein Unternehmen in eine prosperierende Zukunft zu führen. Auf 13 Spielfeldern tummelt sich der Musterbrecher. Das Buch nimmt jedes in einem Kapitel unter die Lupe. Thematisch sind diese Spielfelder recht breit gestreut. Es geht um Führungsthemen im engeren Sinne wie Feedbackkultur und Kommunikation, aber auch um Personalentwicklung, die Rolle des Controllings und Innovationsmanagement. Offensichtlich lag dieser Auswahl der praktische Erfahrungshintergrund der Autoren als Forscher und Berater zugrunde. Die abgehandelten Themen dürften die sein, mit denen die Berater- und Coachingbranche das meiste Geld verdient. Das gelingt, weil vielen Unternehmen das ein oder andere Problem aus dieser Auswahl tatsächlich unter den Nägeln brennt.

Präsentation: +++--

Das Buch liefert solide aber doch recht trockene Kost. Originell und witzig geht anders. Die hervorgehobenen Merksätze und die Zusammenfassungen bringen die einzelnen Kapitel auf den Punkt. Zur Nachbereitung hält der letzte Teil 85 Fragen bereit. Die Gestaltung lädt dazu ein, sich die Seiten herauszukopieren und sie im Alltag für eine kritische Selbstreflexion zu nutzen.

Praxiswert: ++++-

Die 13 wichtigsten Handlungsfelder für den modernen Manager zu identifizieren ist ein guter Anfang. Die 250 Seiten bieten solide Analysen und Handlungsempfehlungen. Allerdings ist das Buch aus Perspektive externer Berater geschrieben. Sitzt man in einer Organisation und will etwas verändern, sehen die Herausforderungen oft ganz anders aus. Leider etwas unscharf bleibt der Komplex Macht, Verantwortung und Partizipation. Auf dem Papier lesen sich Thesen zu Schwarmintelligenz und Risikofreude ganz plausibel. Doch die Herausforderung bleibt nach wie vor deren Umsetzung. Für interessierte Führungskräfte liefert „Musterbrecher“ einen Gegenentwurf zu den populärsten Managementtheorien unserer Tage.

„Musterbrecher. Die Kunst, das Spiel zu drehen“ von Stefan Kaduk u.a., Murmann Verlag, 264 Seiten, 24,90 Euro