Manchmal gab es Tage, da konnte Kerstin Elwers, 43, erst spät mit der Arbeit an ihren Planktonproben beginnen. Zum Beispiel dann, wenn es sich mal wieder ein See-Elefant vor der Tür zum Labor bequem gemacht hatte. "Die Tiere durften nicht gestört werden, das war eisernes Gesetz in der Antarktis."

Die promovierte Biologin arbeitet heute in der Finanzbuchhaltung beim Deutschen Ring und macht gerade ihren MBA in Service Management an der International Business School ISS in Hamburg. Doch als sie damals nach ihrem Diplom das Angebot erhielt, in der Antarktis an ihrer Promotion zu arbeiten, sagte sie spontan zu: "Ich war bereit, sofort alle Zelte abzubrechen", sagt sie und lacht.

Zusammen mit rund 70 Leuten arbeitete sie auf der Basis. "Im Großen und Ganzen war es ein entspanntes Miteinander", sagt Elwers. Nach getaner Arbeit vergnügten sich die Basisbewohner mit ihren diversen Freizeitbeschäftigungen: "Einige sangen im Chor, andere zeichneten, und sogar ein Marathon wurde veranstaltet." Viele Briefe habe sie nach Hause geschrieben, erzählt Kerstin Elwers. Freunde schickten ihr damals zu Weihnachten einen Tannenzweig - worüber sie sich riesig freute: "Grünes gab es auf der Insel ja nur in Form von Flechten und Moosen."

"Alles, was ich aus dieser Zeit mitgenommen habe, ist so wertvoll", sagt Elwers. "Und damit meine ich auch meinen Mann", ergänzt sie lächelnd. Mit dem Argentinier lebt sie heute in Hamburg.