Ein spannender Job, bei dem man immer unter Strom steht.

Sie sind die Schnittstelle zwischen Befrachtern und Reedern. Befrachtungsmakler arbeiten weltweit und sind spezialisiert auf bestimmte Ladungen, Schiffsgrößen oder Fahrtgebiete. Sie kümmern sich darum, dass für eine bestimmte Ladung das passende Schiff gefunden wird. Finn Ebele ist Befrachtungsmakler bei der Hamburger Firma Frachtcontor-Essberger Tanker Brokers. Wie fast alle seiner Kollegen hat auch er eine Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann gemacht. Seit 2005 arbeitet er als Befrachtungsmakler. "Das ist ein spannender Job, bei dem man immer unter Strom steht", sagt der 28-Jährige.

Der gebürtige Eutiner befrachtet ausschließlich Tanker: mit Teer, Biodiesel, Petroleumprodukten, Chemikalien, industriellen Alkoholen, Wachs oder Speiseöl. Die Eigner der Ladung suchen über ihn passende Schiffe für einen Transport. Die Makler erhalten täglich per E-Mail und Telefon die Info zu der zu bewegenden Ware und Schiffspositionen von frei werdenden und nach Beschäftigung suchenden Schiffen.

Befrachtungsmakler müssen die Details von mehreren Hundert Schiffen kennen: deren Positionen, Preise und auch die Abschlüsse inklusive der Frachtraten, für die diese Schiffe kürzlich gefahren sind. "Es ist total wichtig, stets gut informiert zu sein und dem Kunden immer alle relevanten Informationen, Marktberichte und persönliche Einschätzungen zukommen zu lassen", erklärt Finn Ebele.

Doch auch wenn eine Frachtrate ausgehandelt wurde, ist für den Broker die Arbeit noch nicht getan. In teilweise langwierigen Verhandlungen werden Details mündlich vereinbart und dann in ein internationales Vertragswerk eingebaut. Ist der in englischer Sprache verfasste Abschluss dann endgültig unter Dach und Fach, wird der Charterer regelmäßig über die Position des Schiffes sowie über Lade- und Löschzeiten sowie eventuelle Liegezeiten unterrichtet.

Ebenso wichtig wie Schnelligkeit, Branchenkenntnis und ein guter Informationsstand sind gute, vertrauensvolle und persönliche Kontakte. "Ohne die kommt man nicht weit", ist Ebele überzeugt. Geld fließt erst, wenn ein Abschluss zustande gekommen ist. Maximal 2,5 Prozent der Vertragssumme erhält die Maklerfirma als Kommission. Die Makler bekommen in der Regel zusätzlich zu ihrem Gehalt einen erfolgsabhängigen Bonus.