“Viele denken, als Gamedesigner spielt man den ganzen Tag“, sagt Olliver Heins, Spieleentwickler bei der Hamburger Firma Bigpoint. Aber das sei Quatsch. “Es gehört auch viel Planung und technische Arbeit dazu“, erklärt der 25-Jährige.

"Sogar eine ganze Menge Mathe ist dabei."

Gamedesigner entwickeln Konzepte für Computer-, Video- und Handyspiele. Sie liefern die Ideen für die Spiele, entwerfen die Figuren und Spielräume und skizzieren sie. "Ich habe als Kind schon viel gezeichnet", sagt Olliver Heins. "Per Hand - oldschool sozusagen." Das ist jetzt ein Vorteil für ihn. Parallel zur Entwicklung der Optik schreiben Gamedesigner auch die Texte für das Spiel, die sogenannte Storyline. Selbst Programmieren müssen die Designer nicht unbedingt können. "Aber es hilft natürlich", sagt Heins. Er leitet mehrere Teams aus Designern, Grafikern und Programmierern, die parallel an unterschiedlichen Projekten arbeiten. Gamedesigner sind meist angestellt und keine Freiberufler. "Als Arbeitgeber kommen sämtliche Game Developer infrage, also Firmen, die Spiele programmieren", erklärt Thomas Hübner vom Bundesverband interaktive Unterhaltungssoftware (BIU).

Olliver Heins, ursprünglich IT-Systemelektroniker, hat an der Games Academy in Berlin gelernt. Sie wurde 2000 gegründet. Inzwischen gibt es in ganz Deutschland Institute, die kostenpflichtige Ausbildungen oder Bachelor-Studiengänge anbieten. "An staatlichen Hochschulen in Deutschland ist Gamedesign noch kein eigenständiger Bachelor-Studiengang, er wird aber an etlichen Hochschulen als Master angeboten", sagt Thomas Hübner vom BIU. Quereinstiege sind aber auch möglich.

Das Wichtigste: "Man muss sich bekannt machen und anderen Designern oder Firmen auffallen", erklärt Olliver Heins. Zum Beispiel, indem man in seiner Freizeit an Gameprojekten mitarbeitet und sie bei Wettbewerben anmeldet. Heins hat 2006 mit dem Studienprojekt "Bricks from Above", einer Neuauflage von Tetris, den Deutschen Entwicklerpreis im Bereich Newcomer erhalten. Wer sich für den Beruf interessiert, sollte gut Englisch können, Informatikkenntnisse haben, einfallsreich sein. "Und trotz eigener Spielevorlieben immer den User im Blick haben", betont Olliver Heins.

www.biu-online.de

www.game-bundesverband.de