Hinter der Abkürzung M & A verbirgt sich die englische Bezeichnung “Mergers & Acquisitions“. Die Berater in diesem Bereich sind hoch qualifizierte Spezialisten für Firmenfusionen (“mergers“) und Unternehmensübernahmen (“acquisitions“).

"Einer meiner Aufträge bestand darin, für den Chemiehersteller Hexion einen Käufer zu finden", sagt M & A-Berater Hans-Peter Gemar (58), "und zwar ganz schnell." Der amerikanische Konzern wollte den Hamburger Standort schließen, weil er ihm zu klein erschien. Gemar machte sich an die Arbeit, um die Firma durch einen Verkauf zu erhalten.

"Ich sichte die Bücher und prüfe, was wertvoll ist. Kurzum: Ich prüfe das Unternehmen auf attraktive Merkmale." Dann müssen möglichst viele potenzielle Käufer angesprochen werden, wofür Gemar auf das Netzwerk und die umfangreiche Kartei seines Büroverbundes "concess" zurückgreift. "Dann lege ich mich mächtig ins Zeug, auch an den Wochenenden." Im Fall Hexion gab es am Ende eine Zusage aus Süddeutschland. Auf den Geschmack kam der Betriebswirt eher zufällig, als das Unternehmen, in dem er arbeitete, mehrere Zukäufe tätigte. "Da habe ich Lust auf die Sache bekommen."

Ein geschützter Beruf ist M & A-Berater nicht Der Arbeitsinhalt zeichnet die Ausbildungswege vor. Ein abgeschlossenes Hochschulstudium ist erforderlich, meist in BWL, Jura oder Finanzwirtschaft, zudem muss man sich solide Kenntnisse in Steuerrecht und Vertragsrecht erarbeiten. Schließlich geht es darum, Firmen umfassend zu beraten, sie zu bewerten, ihre Bilanzen lesen zu können und die Fallstricke von Verträgen zu erkennen.

"Außerdem geht es immer um Befindlichkeiten", sagt Gemar. Diplomatie und Menschenkenntnis seien daher unerlässlich. Denn wer seine Firma und damit oft sein Lebenswerk verkauft, bei dem liegen die Nerven blank. "In den Verhandlungen fließt viel Herzblut." Der Käufer will die Firma günstig haben, der Inhaber einen hohen Preis erzielen. "Da müssen Sie beide Parteien auf den Teppich holen. Manche Geschäfte sind schon kurz vor Vertragsabschluss wegen einer falschen Bemerkung geplatzt."

Für diesen Beruf ist fortgeschrittenes Alter übrigens von unschätzbarem Vorteil: "Firmenchefs wollen nicht vor jungen Uni-Absolventen ihre Einkommensverhältnisse auf den Tisch legen", weiß Gemar.