Litauen ist der größte und südlichste der drei baltischen Staaten. Nach Russland ist Deutschland wichtigster Handelspartner der katholisch geprägten Ostseerepublik mit knapp drei Millionen Einwohnern. Aus der Bundesrepublik exportiert werden vor allem chemische Erzeugnisse, Autos und Maschinen.

Mit einer Fläche von 65.300 Quadratkilometern ist Litauen etwas kleiner als Bayern. Das Land erklärte sich am 11. März 1990 als erste Sowjetrepublik für unabhängig. Seit 2004 ist das Land Mitglied von EU und Nato. Ursprünglich sollte der Euro bereits 2007 eingeführt werden. Der Plan scheiterte an einer erhöhten Inflation. Nun sind die Kriterien erfüllt. Litauen schafft seine Lita ab und gehört als 19. EU-Staat dem Euro-Raum an.

Als rohstoffarmes Land lebt Litauen vor allem von der verarbeitenden Industrie und von Dienstleistungen. Wichtige Wirtschaftszweige sind Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und das Baugewerbe. Nach einem herben Wirtschaftseinbruch 2009 – das Bruttoinlandsprodukt (BIP) brach um 14,8 Prozent ein – ging es in den vergangenen Jahren wieder kontinuierlich aufwärts. Die EU-Kommission erwartet für 2014 und 2015 ein Wachstum von 2,7 und 3,1 Prozent. Das BIP pro Kopf liegt bei 8500 Euro, in Hamburg ist es mit 53.611 Euro mehr als sechsmal so hoch. In der Hansestadt gemeldet sind 1148 Litauer.

Die Staatsverschuldung sieht die EU-Kommission im Bereich von gut 41 Prozent und damit deutlich unter dem Wert der Maastricht-Kriterien von 60 Prozent des BIP. Auch bei der Neuverschuldung soll der Maastricht-Wert von drei Prozent des BIP (knapp) eingehalten werden. Die Arbeitslosenquote lag bei zwölf Prozent. Mehr als ein Viertel der Einwohner zwischen 15 und 24 Jahren sind arbeitslos. Und dies, obwohl mehr als jeder Zweite einen Hochschulabschluss hat, in Deutschland ist es nur jeder Dritte.

Die neuen litauischen Euro-Münzen tragen als Motiv in allen Nominierungen auf ihrer Rückseite das litauische Staatswappen. Die Banknoten für die Euro-Einführung leiht sich das Land zunächst von der Deutschen Bundesbank. Durch den Euro-Beitritt Litauens wird ab 2015 erstmals im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) bei der Ausübung des Stimmrechts rotiert. So wird Bundesbank-Präsident Jens Weidmann nicht mehr bei jeder Sitzung stimmberechtigt sein, sondern muss sich alle fünf Monate bei den Abstimmungen über die Leitzinsen oder neue Krisenmaßnahmen mit einer Zuschauerrolle begnügen.