Egal ob die Rückreise des Chefs der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA), Jens Meier, von vornherein vorgesehen war oder nicht. Die kurzfristige Entscheidung, den Hamburger Hafen- und Verhandlungsfachmann aus Südamerika zurück in die Hansestadt zu holen, lässt die Terminplanung der Wirtschaftsbehörde zumindest unglücklich aussehen. Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) muss sich nicht wundern, dass die Opposition das nutzt, an seiner Kompetenz zu zweifeln.

Horch steht nun stark unter Druck. Er muss nach dem Gipfeltreffen mit den Kreuzfahrtreedereien Ergebnisse vorweisen. Sonst bleibt die Strategie, im Hafen weniger auf den Umschlag und mehr auf Kreuzfahrtgäste zu setzen, ein Muster ohne Wert.

Schwierig werden die Verhandlungen, weil die Stadt das neue Terminal nicht nur an eine der Reedereien vergeben will. Zudem sollen die Schifffahrtsunternehmen Hamburg als ihren zentralen Hafen für den Beginn und das Ende von Kreuzfahrtreisen bestimmen. Was aber soll die Gegengabe sein?

Natürlich: Hamburg ist eine attraktive Stadt, wo gerade viele deutsche Kreuzfahrtgäste gern ihre Reise antreten oder beenden. Das allein wird aber nicht ausreichen, um die internationalen Reedereien dazu zu bringen, sich langfristig zu binden. Nur dann aber lässt sich sicherstellen, dass die Kosten für das Terminal über Einnahmen aus den Anläufen finanziert werden können. Selbst Meier wird gute Argumente brauchen, um hier eine Lösung zu finden. Immerhin: Seine vorzeitige Rückkehr sollte ihn auch motivieren. Signalisiert Horch ja damit auch: Ohne Meier geht es nicht.