Ausspannen kann Cathrin Engelhardt, 45, nur selten. Gerade hat sie sogar ihren Urlaub abgesagt: Ihre Engelhardt-Reformhäuser sind neuerdings an 23 Standorten in und um Hamburg vertreten - nach der Übernahme mehrerer Läden des insolventen Konkurrenten D.F. Wulf. Am Freitag noch ist die blonde Chefin durch die neuen Geschäfte ihrer Kette getourt, um für eine bessere Beleuchtung der Naturprodukte zu sorgen. "Außerdem habe ich in den vergangenen Tagen 17 Mützen gestrickt, für die Familie und einige Mitarbeiter", sagt die Unternehmerin über ihr Vorweihnachtspensum.

Eine natürliche Lebensweise spielt bei der Hamburgerin seit jeher eine große Rolle: "Ich habe schon als 14-Jährige viel Vollkorn gegessen. Damals war das noch diese Freak-Zeit". Heute ist es ihr Beruf. Die Engelhardt-Läden feiern 25-jähriges Bestehen, die Reformhaus-Bewegung existiert gar seit 125 Jahren, mit dem Wunsch nach einem Leben im Einklang mit der Natur. Ein Leben auf dem Land wünscht sich auch Cathrin Engelhardt - und tauscht ihr Haus in Alsterdorf oft mit dem Feriendomizil im Périgord. Zum Ausspannen? "Na ja", sagt sie, im Sommer brachten ihre Kinder ein Dutzend Freunde mit. "Da war ich eher Herbergsmutter."