Verband fordert Politik mit Blick auf Schifffahrtskrise zum schnellen Handeln auf

Hamburg. Mit Blick auf die sich zuspitzende Krise der Schifffahrt wenden sich Deutschlands Reeder mit einem Hilfsappell an die Politik. Die staatliche KfW-Bank soll Reedereien, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden, vorübergehend mit Krediten helfen, forderte Michael Behrendt, Präsident des Verbands Deutscher Reeder (VDR). Ein entsprechendes Papier wurde gestern dem maritimen Koordinator der Bundesregierung, Hans-Joachim Otto (FDP), überreicht. Dieser sicherte nach dem Treffen zu, die Vorschläge zur Überbrückung der Krise zu prüfen.

Hamburg ist von der aktuellen Schifffahrtskrise, die mit sinkenden Frachtraten und steigenden Brennstoffpreisen für Frachter einhergeht, besonders stark betroffen. Denn das Gros der Reedereien hat ihren Sitz in der Metropolregion.

Hauptproblem für die Schifffahrt ist die zögerliche Vergabe von Krediten seitens privater Banken. Vielen, vor allem kleineren Reedereien, ist es deshalb oft nicht möglich, Anschlussfinanzierungen für ihre gekauften Frachter zu bekommen. Außerdem fehlt nicht wenigen Schifffahrtsfirmen das Geld für die Rückzahlung von Darlehen und Zinsen. Die KfW-Hilfen sollen nur für leistungsstarke Unternehmen, die "unverschuldet in Bedrängnis geraten sind", fließen, forderte Behrendt.