Das Wort von der Immobilienblase hören die Profis nicht gern. Erst recht nicht, wenn es aus den eigenen Reihen kommt. Denn die Geschäfte laufen glänzend. Mit jedem durchschnittlichen Wohnungsverkauf aus dem Bestand verdienen die Makler mindestes 10 000 Euro. Das soll möglichst noch lange so weitergehen.

Es ist daher kein Wunder, wenn jede Woche eine Studie erscheint, die belegen soll: Von einer Blase am Immobilienmarkt ist in Deutschland nichts zu spüren. Die Käufer, die mehr als 13 000 Euro für einen Quadratmeter Wohnfläche ausgeben, werden mit Vergleichswerten aus London gefüttert: fällig sind dort 60 000 Euro. Wer am Rande Hamburgs für knapp 4000 Euro pro Quadratmeter einen Neubau kauft, muss den Argumenten von stetig steigender Nachfrage und Wertsteigerung schon sehr vertrauen.

Doch höhere Bauzinsen oder zunehmende Arbeitslosenzahlen könnten die Kaufbereitschaft schnell drosseln. Viele Versicherer werden sich aus dem Wohnungsmarkt wieder zurückziehen, wenn Staatsanleihen akzeptable Zinsen bringen. Schon ein Jahr ohne Preissteigerungen reicht, um die Branche zu erschüttern.

Und wer darauf setzt, dass Immobilien der einzige Ausweg sind, um der Euro-Krise zu entkommen, der sei daran erinnert, dass nach jeder Währungsreform bisher auch die Immobilienbesitzer vom Staat geschröpft wurden. Es lohnt also, die aufgerufenen Kaufpreise kritisch zu hinterfragen. Je mehr potenzielle Käufer das machen, desto größer ist die Chance, dass die Immobilienblase in Hamburg noch verhindert werden kann.