Der Hamburger Tobias Grau ist einer der renommiertesten Leuchten-Designer Deutschlands. Er entwirft und produziert.

Drei Fragen an ihn:

Abendblatt:

Was bedeutet das Verbot für einen Leuchten-Designer?

Tobias Grau:

Für mich ist das eine spannende Zeit, vielleicht sogar die spannendste überhaupt. Wir können jetzt mit völlig neuen Formen arbeiten.

Abendblatt:

Wegen der Energiesparlampe als Alternative?

Grau:

Nein, für den privaten Bereich lehne ich Energiesparlampen ab, zu 100 Prozent. Auch wenn jetzt mit einem Warmton geworben wird, das Licht bleibt mausig. Etwas anderes ist es im Bürobereich, wo enorme Mengen Licht gebraucht werden.

Abendblatt:

Gibt es eine technische Weiterentwicklung?

Grau:

Als Alternative haben wir die Halogen-Glühbirne - aber das schon seit vielen Jahren. Man muss seine alten Leuchten daher nicht austauschen. Interessant ist aber die Entwicklung bei den LED. Seit März haben wir da eine tolle Technik im Programm, die wir auf der Mailänder Messe gezeigt haben Die Farbbrillanz war früher schwach, inzwischen gibt die LED-Technik ein Riesenlicht. Und: Wir haben es nicht mehr mit Lampendurchmessern von zehn oder vier Zentimetern zu tun, sondern mit drei Millimetern. Die Technik ist zwar komplex, aber sie bietet die Möglichkeit, ganz neue Formen von Leuchten zu entwickeln.

Leuchten-Designer Tobias Grau (Jg. 1957) residiert mit seiner 1984 gegründeten Firma in Rellingen und beschäftigt 120 Mitarbeiter.