"Kinder brauchen auch ab und zu ein bisschen Tüddelkram, der nicht pädagogisch wertvoll ist. Gedöns, das nicht bis zur Konfirmation hält", sagt Karen Hartmann und lacht. Die Inhaberin des Spielwarengeschäfts Majoli auf der Uhlenhorst meint damit zum Beispiel "Glubschaugen aus Marshmallows" für die Jungs oder "rosa Glitzerkram" für die Mädchen, "denn es kann nicht immer Lego oder die Holzeisenbahn sein". Aber neben all dem "Unsinn" legt die 58-Jährige in ihrem Geschäft großen Wert auf gute Ware - "das ist überaus wichtig". Wie die gesamte Branche kann sie sich derzeit über gute Umsätze freuen.

Erst vor eineinhalb Jahren hatte sich die Kauffrau, die zuvor jahrelang in der Stadtentwicklung arbeitete, selbstständig gemacht. Jetzt ist sie von morgens bis abends von Kindern umgeben - für Karen Hartmann, selbst kinderlos, kein Problem. Bei ihr dürfen die kleinen Kunden auch ruhig einmal herumtoben. "Dafür ist ein Spielzeugladen da", sagt sie. "Sonst wäre es langweilig!"

Als ältestes von elf Geschwistern war sie Trubel schon früh gewohnt. Mittlerweile haben ihre Brüder und Schwestern selber 20 Kinder, und gerade bei den Jüngsten erfreut sich die "Tante mit dem Spielzeugladen" großer Beliebtheit. Kein Wunder, dass sie den Namen ihres Geschäfts zur Familiensache erklärte. Majoli setzt sich zusammen aus den Namen ihrer Nichten Maria, Johanna und Lisa.