Hamburg. Als erster großer Mineralölkonzern hat jetzt Aral seine mehr als 35 Tankstellen in Hamburg für den Verkauf der Biosprit-Sorte E10 umgerüstet. Verfügbar ist der Kraftstoff mit einem zehnprozentigen Ethanolanteil allerdings erst in einigen Tagen.

Mit dem neuen Kraftstoff will das Bundesumweltministerium die Bioquote beim Spritverkauf steigern. Bisher ist dies nicht gelungen. E10 hätte bereits zum Jahresanfang bundesweit eingeführt werden sollen. Doch weil rund drei Viertel der Autofahrer aus Furcht vor Motorschäden auch jetzt noch den neuen Sprit boykottieren, haben die Tankstellenbetreiber ihr Umrüstungstempo gedrosselt. Marktführer Aral wechselt jetzt als Erster die Strategie. Bis Jahresende sollen alle Stationen des Multis E10 im Angebot haben.

Die Verbraucher kommt dies teuer zu stehen. Weil die Mineralöl-Branche die von der Bundesregierung verlangte Bioquote von 6,25 Prozent am gesamten Absatz nicht erreichen wird, drohen Strafzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe. Diese Kosten werden von den Konzernen auf die Kunden umgewälzt. Deshalb ist das bei den Autofahrern beliebtere Superbenzin E5, das weiterhin angeboten wird, rund drei Cent teurer als das neue E10.