Millionen-Investition in Hamburg für das Geschäft mit VIP-Jets

Hamburg. Nach einem schwierigen Jahr blickt die Hamburger Luftwerft nun wieder optimistischer in die Zukunft. "In der Lufthansa Technik-Gruppe stehen die Zeichen grundsätzlich auf Wachstum", sagte der Vorstandsvorsitzende August Wilhelm Henningsen. Für dieses und das nächste Jahr werden Steigerungen bei Umsatz und Gewinn erwartet. Dabei sollen die Erlöse um vier bis 4,5 Prozent zulegen.

Wachsen soll nicht zuletzt das Geschäft mit der Ausstattung von Geschäfts- und Regierungsflugzeugen. Hier verzeichne man zurzeit eine "positive Nachfrage", so Henningsen, es gebe Gespräche über verschiedene Typen, unter anderem über den Ausbau des neuen Boeing-Langstreckenjets 787 "Dreamliner" zu einem VIP-Flieger. Demnächst beginnt Lufthansa Technik in Hamburg mit dem Bau eines neuen Büro- und Werkstattgebäudes für diese Sparte. Das Investitionsvolumen liegt bei 20 Millionen Euro.

Trotz der noch immer angespannten Situation bei vielen Fluggesellschaften konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr 34 neue Kunden hinzugewinnen, die betreute Flotte nahm um 27 auf 2055 Flugzeuge zu. Weil die Lufthansa-Tochter dem Mutterkonzern bei den Preisen für die Wartung und Überholung seiner Jets entgegenkam, erhöhte sich der Umsatz nur um 1,4 Prozent auf 4,02 Milliarden Euro.

Doch das Geschäft mit konzernexternen Kunden wuchs immerhin um 3,3 Prozent auf 2,37 Milliarden Euro und damit stärker als der Gesamtmarkt (plus 2,5 Prozent auf umgerechnet 31,5 Milliarden Euro). "Ich bin überzeugt davon, dass wir trotz der Krise unsere Position als Marktführer im Jahr 2010 gefestigt haben", sagte Henningsen.

Insgesamt übersteige das weltweite Angebot technischer Dienstleistungen in der Luftfahrt weiter die Nachfrage. Konkurrenten etwa in Hongkong, Singapur, China, in der Schweiz und in den Niederlanden seien dabei, kräftig zu expandieren: "Früher hatten wir mehr Wettbewerber, heute sind es größere mit höherer Kompetenz."

Wegen des eher zunehmenden Preisdrucks und mehrerer krisenbedingt weggefallener Aufträge sank der operative Gewinn des Unternehmens um 15 Prozent auf 268 Millionen Euro. Das war allerdings immer noch das viertbeste Ergebnis der Firmengeschichte. "Für ein Krisenjahr ist Platz vier nicht so schlecht", sagte Finanzvorstand Peter Jansen.

Zwar nahm die Mitarbeiterzahl um 539 auf 20 297 Beschäftigte zu, dies resultierte aber allein aus der erstmaligen Einbeziehung von Tochtergesellschaften in Budapest und auf Malta in den Konzernabschluss. In Hamburg blieb die Belegschaft mit rund 7500 Personen ungefähr konstant - wie schon in den Vorjahren. Auch für 2010 ist keine wesentliche Veränderung vorgesehen. "Stabilität sollte man nicht gering schätzen", sagte Jansen dazu. Allerdings soll die Zahl der Leihkräfte, die Anfang 2010 reduziert wurde, wieder leicht steigen.