Uns drohen offenbar finstere Zeiten: "Konsumenten würgen Aufschwung ab" oder "Deutsche geizen 2010" waren die ersten Reaktionen auf den GfK-Konsumklimaindex, der die Stimmung der Verbraucher misst. Gemach, Gemach. Nun sind die Daten sicher kein Anlass zur Freude, aber auch kein Grund, in großes Wehklagen zu verfallen. Eher müssen die große Aufmerksamkeit und die geradezu hysterischen Reaktionen auf die Statistiken verwundern. In der derzeitigen Lage werden sämtliche Wirtschaftsdaten, für die sich einst nur Volkswirte in Fachabteilungen oder Börsenhändler interessierten, überbewertet. Zwar können der GfK-Index, der Ifo-Geschäftsklimaindex oder der ZEW-Konjunkturindex bei Vorhersagen helfen, sie sind aber keine unfehlbaren Wahrsager. Dafür sind Stimmungen viel zu subjektiv und flüchtig. Zu oft haben die Statistiken in der Vergangenheit falsche Fährten gelegt. Mitunter wirken sie sogar kontraproduktiv, weil sie Trends verstärken und zu einer sich selbst verwirklichenden Prophezeiung werden.