Die Beschäftigten in einem Warenhaus gehören nicht zu den Großverdienern in diesem Land. Nicht zuletzt deshalb verdient der Einkommensverzicht der Karstadt-Mitarbeiter, die insgesamt 150 Millionen Euro opfern wollen, besonderen Respekt. Umso mehr kann man ihnen nur wünschen, dass nun auch die Eigentümer der Warenhausimmobilien, nachdem sie das Unternehmen mit hohen Mietforderungen in Schwierigkeiten brachten, zu einem angemessenen Sanierungsbeitrag bereit sind.

Vor allem aber müssen die Beschäftigten darum bangen, dass der riskante Plan des Karstadt-Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg aufgeht. Er setzt darauf, die Firma komplett an einen neuen Eigentümer übergeben zu können. Bei Quelle ist das misslungen - und auch dort ist Görg Insolvenzverwalter. Er sei halt einer "Fehleinschätzung" aufgesessen, sagt er. Bleibt zu hoffen, dass es Görg bei Karstadt nicht ebenso geht. Denn zumindest für die Hälfte der Warenhäuser hätte es schon einen Interessenten gegeben: den Konkurrenten Kaufhof.