General Motors greift durch. Nach der Absage des Verkaufs der Tochter Opel setzen die Amerikaner nun kurzerhand ihrem Europachef Carl-Peter Forster den Stuhl vor die Tür. Beliebt war Forster in der Detroiter Zentrale schon lange nicht mehr. Nach seiner jüngsten Kritik an der GM-Spitze kann sein Abgang aber niemanden mehr verwundern. Und wer kommt nun? Angeblich Nick Reilly - ein Sanierer aus den USA, der nicht nur bei Gewerkschaftern als harter Hund gilt.

Sicherlich müssen die Amerikaner bei der Wahl ihres Chefs für Europa zuallererst auf Kompetenz achten. Doch die derzeit äußerst angespannte Lage zwischen den deutschen Beschäftigten und dem Top-Management in den USA verlangt mehr. Der neue Statthalter auf dem alten Kontinent muss nicht nur Kosten senken können, sondern auch den richtigen Ton gegenüber der Belegschaft treffen, deren Sorgen und Ideen ernst nehmen. GM kann sich in Europa keinen Rambo leisten. Dafür ist die Lage zu angespannt, fast schon explosiv.