Die Bahn will alle 1200 fehlerhaften Achsen an 67 ICE austauschen - das ist eine gute Nachricht. Bedenklich stimmt jedoch, dass nur diese Züge verbessert werden sollen. Denn jüngste Unfälle zeigen, dass die Bahn bei Technik und Wartung offenbar vielfach nicht mehr auf dem neuesten Stand ist.

Das belegt zum Beispiel das monatelange Chaos bei der bahneigenen S-Bahn in Berlin, wo Hunderte Wagen überprüft werden mussten, nachdem ein Zug entgleist war. Oder auch der Unfall in Köln vor mehr als einem Jahr, der den jetzt geplanten Austausch auslöst. Glücklicherweise ist keiner der beiden Unfälle tödlich verlaufen. Die Bahn, die seit ihrer Privatisierung Tausende Stellen abgebaut und im Vorfeld des geplanten Börsengangs massiv Kosten gespart hat, muss dennoch umdenken. Der Fahrgast hat ein Recht darauf, pünktlich und vor allem auch sicher transportiert zu werden. Der Konzern riskiert mit seiner bisherigen Strategie nicht nur den Verlust von Kunden, sondern auch unnötige Folgekosten, weil zuvor an der falschen Stelle gespart wurde.