Sie hat schon beinahe Tradition, die Preiserhöhung der Bahn kurz vor dem Weihnachtsfest. Diesmal müssen die Kunden von Mitte Dezember an im Schnitt knapp zwei Prozent mehr für ihre Fahrkarten im Nah- und Fernverkehr bezahlen.

Auf den ersten Blick ein moderater Schritt. Auf den zweiten Blick ärgerlich und nicht nachvollziehbar. Denn die Begründungen des Staatskonzerns kommen mehr als dürftig daher.

Weil die Energiepreise im laufenden Jahr für alle nachvollziehbar nicht gestiegen sind, müssen diesmal die angeblich höheren Personalkosten als Argument herhalten. Von einer geplanten Serviceoffensive, pünktlicheren Zügen und moderneren Bahnhöfen ist dagegen schon gar nicht mehr die Rede. Dabei hätte der Konzern mit Blick auf die Pannen mit den ICE-Radachsen und das Chaos bei der Berliner S-Bahn viel gutzumachen bei seinen Kunden. Eine Preiserhöhung - fällt sie auch noch so klein aus - ohne Gegenleistung ist das falsche Signal an viele frustrierte Bahnfahrer.