Der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt warnt vor überzogenen Erwartungen an einen Aufschwung.

"Ich denke, dass wir in den nächsten ungefähr fünf Jahren unsere Hoffnungen nicht zu hoch hängen dürfen", sagte der Chef des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) im Interview zu Reuters-Insider TV. "Ich bin mir sicher, dass wir jetzt den Boden erreicht haben, und geringe Wachstumsraten sind alles, worauf wir hoffen dürfen." Einem dritten Konjunkturpaket erteilte Schmidt dennoch eine Absage: "Die Verschuldung wird im kommenden Jahr bei 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen, das heißt, dass wir keinen Spielraum mehr haben", sagte Schmidt. Zudem entfalte das bereits beschlossene Paket erst jetzt nach und nach seine Wirkung. "Wir müssen warten, bis es sein ganzes Potenzial zeigt." Als Reaktion auf die Krise machte sich Schmidt für eine bessere Regulierung der Finanzmärkte stark. Zugleich müssten Arbeitnehmer und Unternehmen für künftige Krisen besser gewappnet sein. Dazu gehörten Investitionen in die Bildung sowie in Forschung und Technologie. Zudem müsse der Arbeitsmarkt weiter flexibilisiert werden.