Die Hängepartie um den Opel-Verkauf geht weiter. Der Verwaltungsrat der Opel-Mutter General Motors (GM) hat nach seiner Sitzung in Detroit noch kein Votum abgegeben, an wen Opel verkauft werden soll.

Detroit. Die GM-Führung scheint sich aber von ihrer bisherigen Präferenz für den Finanzinvestor RHJ International zu distanzieren. Nach Ansicht des Betriebsrats rückt GM unter dem massiven politischen Druck aus Deutschland von seiner ablehnenden Haltung gegen den kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna ab, der bisher von deutscher Seite bevorzugt wird. Gestern setzten Vertreter von Bund, Ländern, GM und den beiden Interessenten in Berlin die Verhandlungen fort - ebenfalls ohne konkrete Entscheidungen. Der Zeitplan für den Opel-Verkauf bleibt damit weiter offen. Während die Arbeitnehmervertreter sowie das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium eine baldige Entscheidung erwarten, fürchten Branchenexperten, dass GM auf Zeit spielt und Opel bewusst in die Insolvenz treiben will.

Dann könne GM sich ohne große Sozialleistungen der Opel-Standorte Antwerpen, Bochum, Kaiserslautern und Ellesmere Port "entledigen", meint der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer: "Man gewinnt den Eindruck, GM spielt mit den Werken Monopoly."