Auf dem Uni-Abschlusszeugnis von Andrea Krause (27) steht die Note 1,5. Sie hat Geografie studiert, auf Diplom. Seit einem Jahr ist sie mit dem Studium fertig - rund 20 Bewerbungen hat sie seitdem geschrieben.

"Nach der ersten Absage dachte ich: Na ja, das wird schon", sagt sie. "Aber als dann eine Absage nach der anderen kam, hab ich mich schon gefragt, was mit mir nicht stimmt." Arbeitslos war Andrea aber nie. Der Nebenjob, den sie während des Studiums hatte, wurde zu ihrem Hauptberuf. Ihrer Freundin, die auch Geografie studiert hat, erging es genauso. "Ich bin ganz glücklich mit meinem Bürojob, aber dafür hätte ich nicht Geografie studieren müssen", sagt Andrea. "Natürlich würde ich lieber in meinem Fachbereich arbeiten." Die 27-Jährige ist auf Physische Geografie spezialisiert, würde gerne im Küsten- oder Hochwasserschutz arbeiten oder Böden analysieren. "Ich gebe nicht auf", sagt sie. "Aber wenn ich gar nichts finde, muss ich mich eben umorientieren." Noch mal ein anderes Fach studieren will sie aber nicht: "Dafür fühle ich mich zu alt."