Ein Ausbildungsplatz bei Aldi - das ist der Traum von Vivian von Deyen (21). Die ersten Bewerbungen hat sie vor drei Jahren noch unter Anleitung ihrer Hauptschullehrer geschrieben.

"Bei den ersten Absagen war ich schon traurig", sagt sie. "Jetzt bin ich das nicht mehr so, ich rechne ja immer schon damit." Ein kurzes Lächeln huscht über ihr Gesicht. "Man muss ja froh sein, wenn man überhaupt eine Antwort bekommt", fügt sie hinzu. "Viele melden sich einfach gar nicht." Wie viele Bewerbungen sie schon geschrieben hat, weiß sie nicht mehr. "Irgendwann habe ich mit dem Zählen aufgehört", sagt sie. "Aber 50 Absagen sind es bestimmt."

Zu einigen Vorstellungsgesprächen wurde Vivian zwar eingeladen, aber immer nur für Minijobs, nie für einen Ausbildungsplatz. Nachdem sie 2006 die Hauptschule beendet hatte, arbeitete sie zunächst bei Penny, dann in einem Zoohandel, schließlich als Küchenhilfe in einem Altenheim. "Die Arbeit in der Küche hat mir nicht so gut gefallen", sagt Vivian. "Aber trotzdem wäre ich gern geblieben." Die Stelle war auf neun Monate befristet.