Die Hamburger Agentur für Arbeit rechnet damit, dass in diesem Jahr knapp 1,7 Millionen Euro an Arbeitslosengeld, auf das Anspruch bestünde, nicht ausgezahlt werden.

Hamburg. Die Hamburger Agentur für Arbeit rechnet damit, dass in diesem Jahr knapp 1,7 Millionen Euro an Arbeitslosengeld, auf das eigentlich Anspruch bestünde, nicht ausgezahlt werden. Dies ergibt sich aus den bisher ausgesprochenen Sperrzeiten für Arbeitslose, die sich zu spät bei der Agentur gemeldet haben. "Bisher liegen mehr als 4700 Fälle vor.

Das ist eine Steigerung gegenüber dem vergangenen Jahr von 15,1 Prozent", sagte Agentur-Sprecher Knut Börnsen dem Abendblatt. Gekürzt wird das Arbeitslosengeld um den Betrag, der dem Betroffenen für eine Woche zusteht. Bei durchschnittlich gezahlten 177 Euro ergibt sich für das erste Halbjahr bereits eine Summe von knapp 840 000 Euro, so die Agentur.

Grundsätzlich muss sich jeder gekündigte Arbeitnehmer spätestens drei Monate vor Ablauf des Arbeitsverhältnisses oder bei befristeten Arbeitsverhältnissen unmittelbar nach dem Erhalt der Entlassung melden. Dies ist auch per Telefon möglich, um damit die Frist für die Meldung als Arbeitsuchender zu wahren. Die Hamburger Arbeitsagentur hat dafür die Telefonnummer 01801-55 51 11 geschaltet. "Wir nehmen derzeit zwischen 300 und 350 Meldungen von Arbeitsuchenden in der Woche entgegen", sagt Kai Kistenmacher, der Bereichsleiter des Servicecenters der Agentur, dem Abendblatt.

Wer sich telefonisch meldet, erhält alle Unterlagen zugeschickt - darunter den Antrag auf Arbeitslosengeld. Auch ein Termin mit einem Vermittler kann gleich ausgemacht werden. "Das Telefonat ersetzt aber nicht den persönlichen Termin bei der Agentur", sagt Börnsen.

Die Agentur habe kein Interesse daran, Arbeitslosengeld an Anspruchssteller nicht auszuzahlen, versichert ihr Sprecher. "Uns ist es lieber, wenn wir nach einer raschen Meldung ins Gespräch kommen und dann den Betreffenden möglichst schnell wieder in eine neue Stellung vermitteln können."