Bald soll es für jedes Anlagegeschäft ein Protokoll geben, das Anleger mit nach Hause nehmen können. Auch dann gilt: Nichts unterschreiben, was man nicht versteht. Beim nächsten Besuch in der Bankfiliale einfach mal fragen: Was steht in meinem Analysebogen?

Vielleicht hat man sich vor Jahren risikobereiter beschrieben als man im Anblick der Finanzkrise ist. Oder der Berater hat einen mit Blick auf die Verkaufsziele seiner Bank als "chancenorientiert" eingestuft. Dann akzeptiert man auch einen Totalverlust. Solche Dinge kann man jetzt korrigieren. Für spätere Auseinandersetzungen ist es hilfreich, eine Kopie des eigenen Anlageprofils zu besitzen.

Schon vor dem Gespräch mit dem Bankberater sollte man sich überlegen: Wie lange kann ich das Geld entbehren oder muss ich jederzeit darüber verfügen können? Welche Risiken will ich eingehen? Wer keine Risiken will und auch nur einen Anlagezeitraum von wenigen Jahren hat, kann nur zwischen klassischen Sparprodukten wie Sparbrief, Fest- oder Tagesgeld wählen. Möglich ist auch eine verzinste Inhaberschuldverschreibung der Bank, wenn sie wie bei den Sparkassen und Volksbanken der Einlagensicherung unterliegt. Denn auch Garantiezertifikate, die jetzt gern angeboten werden, können wertlos verfallen, wenn der Herausgeber des Papiers (Emittent) pleite geht, wie die Lehman-Anleger erfahren haben.

Die meisten Anleger dürften mit Zertifikaten überfordert sein und lassen deshalb die Finger davon. Auch wenn es aus dem Munde des Beraters ganz einfach klingt.