Der Einstieg bei Chrysler hat Fiats Interesse an dem angeschlagenen Autobauer Opel noch vergrößert.

Turin/Rüsselsheim - "Nun müssen wir uns auf Opel konzentrieren. Sie sind unser perfekter Partner", sagte Fiat-Chef Sergio Marchionne am Freitag "La Stampa".

Der Vorstoß aus Turin überrascht den Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer nicht. Die Bundesregierung müsse aber sorgfältig prüfen, so der Experte, ob nun nicht übertriebene Zusagen gemacht würden.

Ohnehin sieht Dudenhöffer im Autozulieferer Magna einen besseren Partner für die Rüsselsheimer. "Bei der Allianz mit Magna würde wirklich alles passen. Opel könnte Plattformen entwickeln, die Magna auch anderen Autobauern anbieten könnte." Doch im Poker um die Zukunft des Autobauers sorgt nun Magna-Chef Frank Stronach für Verwirrung.. "Wir reden nicht von einem Einstieg", zitierte die im österreichischen Graz erscheinende "Kleine Zeitung" den Manager. Sein Unternehmen wolle nur einem wichtigen Kunden helfen.

Dabei hatte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck zuletzt berichtet, Magna wolle sich mit 19,1 Prozent an Opel beteiligen. Der kanadische Zulieferer hatte der Regierung Pläne für einen Einstieg präsentiert, die Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ein interessantes "Grobkonzept" genannt hatte.

Jetzt wirbt Stronach für eine russische Beteiligung an Opel. "Russland könnte eine Rolle spielen", sagte der Magna-Chef: "Dadurch könnte sich Opel dort den Markt sichern." Angeblich sind der russische Autohersteller GAZ und die ebenfalls russische Sberbank bereit, 31 Prozent von Opel zu übernehmen.

Stronach betonte, Magna wolle Opel nicht als Abnehmer verlieren: Magna habe ungefähr "1,5 Milliarden Dollar Barreserven auf der Bank. Da können wir ruhig in ein Geschäft hineingehen, ohne uns selbst zu gefährden." Opel legt derweil erneut drei Sonderschichten für sein neues Spitzenmodell Insignia ein. Sie sind für Mai in Rüsselsheim geplant. (dpa/AP/mw)