Die kleine Zola sprang im Karlsruher Zoo aus dem Becken und suchte sich in einem nahen Kanalsystem ein neues Zuhause. Fünf Wochen lang versuchten die Pfleger vergeblich, die junge Seehündin einzufangen.

Karlsruhe. Es war das Sommertier in Baden-Württemberg: Mehr als einen Monat suchte die Mitarbeiter des Karlsruher Zoos nach einer ausgebüxten Robbe, jetzt ist die kleine Zola wieder in ihrem ursprünglichen Becken.

Die zwei Jahre alte Seehündin war vor rund fünf Wochen in den Stadtgarten-See getürmt - dort, wo sonst nur Schwäne schwimmen und Besucher in einem Kanalsystem auf Bötchen durch das Zoo-Gelände fahren.

Wie die Stadt Karlsruhe jetzt mitteilte, ist Zola von Tierpflegern des Zoos am Mittwochnachmittag mit Makrelen und Heringen ans Ufer gelockt worden. Sie wurde mit einem Netz gefangen und ins Winterquartier der Pelikane gebracht.

Nach einem ersten Check urteilte Zoo-Tierärztin Barbara Lang: „Es sieht alles gut aus.“ 44 Kilogramm bei einer Körperlänge von rund 1,20 Meter brachte die Seehündin nach ihrem Ausflug auf die Waage. „Sie hat ein bisschen abgenommen. Vorher war sie ein klein wenig mollig und jetzt ist der Babyspeck weg“, sagte Lang.

Aus Ärger über die Eltern ausgebüxt?

Darüber, warum die Robbe ausgebüxt war, gehen die Meinungen auseinander. „Wir führen ihren Ausflug ausschließlich auf Neugierde zurück“, sagte der stellvertretende Zoo-Direktor, Clemens Becker.

Pflegerin Schicker-Ney deutete an, es könnte eine Pubertätsgeschichte sein: Ärger mit den Eltern. Deshalb zog es Zola offensichtlich auch nicht von alleine zurück, wie es bei ausgebüxten Tieren sonst üblich ist.

Übrigens: Zolas Freiheitsdrang scheint durchaus vererbt zu sein. Unbestätigten Berichten zufolge soll auch die Seehund-Mama in jungen Jahren schon einmal über den Beckenrand gesprungen sein.