Für die Fußball-WM 1994 stand die deutsche Nationalmannschaft mit der Band 4 Reeves im Studio. Auch Lothar Matthäus erhielt einen Part von „Everybody’s going to the USA“ - womit er einen Sänger offenbar zur Verzweiflung brachte.

Hamburg. Lothar Matthäus, die USA und die Sprache - dieser Dreiklang sorgt nicht nur bei Fußballfans immer mal wieder für belustigende Erinnerungen. Jetzt hat der deutsche Rekordnationalspieler im NDR Fernsehen in dieser Beziehung sein Fett weg bekommen.

Sängerin Shary Reeves plauderte auf dem „Das!“-Sofa munter drauf los und erzählte Moderatorin Bettina Tietjen von einer frühen Begegnung mit der deutschen Fußballnationalmannschaft. Diese hatte vor der WM 1994 einen gemeinsamen Song mit Reeves und ihren drei Geschwistern aufgenommen.

Den Dance-Titel „Everybody’s going to the USA“ hatten die 4 Reeves sprachlich und textlich extra fußballerfreundlich gehalten. Doch ein Kicker hatte mit dem Stakkato-Vortrag offenbar so seine Probleme.

„Der hat wirklich für den Satz ‚Ein Hamburger in USA, der läuft nicht rum’ drei Stunden gebraucht“, sagte Reeves jetzt bei „Das!“ über den rappenden Weltfußballer Matthäus. Das habe ihren kleinen Bruder regelrecht auf die Palme gebracht.

„Der ist ausgerastet, ich habe den noch nie ausrasten gesehen. Das war das erste und einzige Mal, wo er ausgerastet ist“, sagte Reeves. Ihr Bruder sei ein äußerst ausgeruhter Mensch und habe versucht, Matthäus die Songtext beizubringen. Doch „Loddar“ habe vor allem mit der Akzentuierung der Hamburg-Zeile seine liebe Mühe und Not gehabt.

„Ein Hamburger in USA, DER läuft nicht rum - der hat diese Betonung einfach nicht auf die Kette gekriegt“, erinnerte sich Reeves, die sich in der NDR-Sendung weiter auf den inzwischen 53-Jährigen einschoss.

Matthäus prahlte mit Sponsoring-Vertrag

„Ich weiß genau, dass Matthäus damals seinen ersten großen Sponsoringvertrag bekommen hat und er erzählte ständig nur: 'Ich hab jetzt das und das und kann mir das kaufen und das“, sagte Reeves über die Zeit ihrer Band mit dem DFB-Kader. „Die anderen fanden das glaube ich gar nicht besonders lustig.“

Überhaupt habe die ehemalige Erstligafußballerin vor 20 Jahren zwei Lager innerhalb der Nationalmannschaft ausgemacht - wobei sie sich ganz offensichtlich nicht auf die Gesangskünste von Illgner, Brehme und Co bezog.

Den WM-Song präsentierte die Nationalmannschaft damals übrigens auch bei „Wetten, dass..?“. Lothar Matthäus brachte seinen Satz schließlich unfallfrei heraus - allerdings kam der sinnfreie Vers „Na besser als in Hamburg, sei nicht dumm, ein Hamburger in USA, der läuft nicht rum“ auch vom Band.

Warum überhaupt ausgerechnet Bayer Matthäus der Hamburger Part zufiel, ist nicht weiter überliefert. Fakt ist allerdings, dass der DFB als offiziellen Song für die WM in den USA letztlich den Village-People-Titel „Far away in America“ vorzog. (jd)