In der letzten Nacht vor Houstons Tod habe sie noch in den Armen ihrer Mutter geschlafen, erzählte Bobbi Kristina im Interview mit Winfrey.

New York. Der 11. Februar 2012 wird ihr für immer als schlimmer Tag im Gedächtnis bleiben. Genau vier Wochen nach dem Tod ihrer Mutter hat sich Whitney Houstons Tochter Bobbi Kristina bei einem Fernsehinterview sehr stark gezeigt. In der Nacht zum Montag (Ortszeit) sprach sie in einem Interview mit Talk-Lady Oprah Winfrey öffentlich über ihre Liebe zu "Mom" – gefasst, ohne Tränen und mit einem Lächeln auf den Lippen. "Sie war nicht nur eine Mutter, sie war eine beste Freundin, sie war wie eine Schwester“, sagte die 19 Jahre alte Bobbi Kristina mit strahlenden Augen in der TV-Sendung "Oprah’s Next Chapter - Remembering Whitney: The Oprah Interview“. In der letzten Nacht vor Houstons Tod habe sie noch in den Armen ihrer Mutter geschlafen, erzählte die Tochter.

"Ihr Geist ist stark. Ich fühle jederzeit, wie sie mich durchdringt“, sagte sie. Bobbi Kristina vergötterte Whitney Houston. Ihre Mutter sei nun "wirklich ein Engel“, schwärmte sie. Während des Gesprächs mit Winfrey setzte sich die 19-Jährige nie. Sie stand vor einem weißen Flügel, gestikulierte lebhaft und strich sich immer wieder den langen Pony aus der Stirn.

Für Whitney Houston war ihre Tochter die Krönung der Beziehung mit Bobby Brown, den viele in Houstons Umfeld für die Drogen-Probleme der Popsängerin verantwortlich machten. Die Ehe mit Brown ging nach 15 Jahren kaputt, Drogen und Alkohol blieben. Wie viel Bobbi Kristina von all dem mitbekommen hat, wie tief es sitzt, blieb unklar. Die Beziehung zu ihrem Vater scheint jedoch angeschlagen. Im Interview mit Winfrey sprach sie nicht über Brown.

+++ War der Tod von Whitney Houston nur ein tragischer Unfall? +++

Unmittelbar vor Houstons Tod am 11. Februar hätten sie die Nacht und den größten Teil des folgenden Tages miteinander verbracht, sagte Brown. Nun plane sie in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten, indem sie singe, schauspielere und tanze, sagte die 19-Jährige. Die Trauer über den Tod ihrer Mutter "kommt in Wellen. Im einen Moment kann ich glücklich sein und lachen, aber dann kommt es über mich“, sagte die einzige Tochter und Alleinerbin der Sängerin. Seit dem Tod der Popsängerin war Bobbi Kristina mehrfach mit der Diagnose "Stress und Erschöpfung“ ins Krankenhaus gekommen.

Neben den Erinnerungen, die Bobbi Kristina bleiben, soll sie auch das Vermögen ihrer Mutter bekommen. Laut amerikanischen Medien wird sie im Testament als Alleinerbin genannt. Unklar ist jedoch, wie viel sie an ihrem 21. Geburtstag erhält – einige US-Blätter wollen wissen, dass Houston fast pleite gewesen sei.

Schreie auf dem Gang

Pat Houston sagte, ihre Schwägerin Whitney Houston habe trotz Medienberichten über launenhaftes Verhalten in den Tagen vor ihrem Tod keine Drogen genommen. Houstons Todestag sei eigentlich relativ ereignislos verlaufen. Sie habe im Hotel zu Mittag gegessen und sich auf die jährliche Grammy-Party ihres Mentors Clive Davis vorbereitet. Sie selbst sei eine halbe Stunde weg gewesen, und als sie wiederkam, habe sie auf dem Gang Schreie gehört, sagte Pat Houston.

Als sie im Hotelzimmer der Sängerin ankam, habe sie gesehen, wie ein Sicherheitsmann noch vor Eintreffen der Sanitäter versucht habe, sie wiederzubeleben. "Ich hab’s versucht“, habe der Sicherheitsmann zu ihr gesagt, berichtete Pat Houston. Whitney Houston habe einen friedlichen Gesichtsausdruck gehabt, sagte sie. Die Todesursache wurde bislang noch nicht bekanntgegeben.

Sowohl Pat als auch Gary Houston äußerten sich gegenüber Oprah Winfrey wohlwollend über Whitney Houstons Ex-Mann Bobby Brown. "Ich liebe Bobby Brown. Bobby ist ein guter Kerl“, sagte Gary Houston. "Ich aber weiß nicht, wie gut sie füreinander waren.“ Beide dementierten außerdem, dass die Familie Brown gebeten habe, die Trauerfeier für Houston zu verlassen. Brown tauchte kurz auf, ging aber bald nach einem Streit über die Sitzordnung wieder. "Bobby sollte da sein“, sagte Gary Houston.

Whitney Houston starb am 11. Februar im Alter von 48 Jahren in Beverly Hills. (dpa/dapd)