Rund 1.500 Gäste kamen. Kevin Costner war unter den Rednern. Die Fans reisten von weither an. Fotos von der Sängerin wurden gezeigt.

Newark. Mit einer persönlichen, aber sehr optimistischen Trauerfeier haben Familie und Freunde Abschied von Whitney Houston genommen. Bekannte Stars und unbekannte Freunde aus ihrer Kindheit gedachten am Sonnabend in der „New Hope“-Baptistenkirche in Newark bei New York der früheren „Queen of Pop“, die eine Woche zuvor in Kalifornien gestorben war. Mit dabei waren Stevie Wonder, Dionne Warwick, Alicia Keyes und ihr Filmpartner Kevin Costner, der eine der bewegendsten Reden hielt.

Gefasst, aber sichtlich gerührt, richtete sich der Schauspieler immer wieder direkt an die Familie und vor allem an Houstons Tochter Bobbi Kristina.

Der Oscar-Preisträger erinnerte sich an seine Zusammenarbeit mit der Sängerin vor 20 Jahren bei dem Kinohit „Bodyguard“: „Vor langer Zeit war ich dein Bodyguard, nun bist Du von uns gegangen.“ Er habe Whitney damals für die Rolle vorgeschlagen und sei zunächst auf Kritik und Zweifel gestoßen. „Sie war schwarz, es war ihre erste Rolle, die roten Flaggen gingen hoch.“ Doch Houston habe den Film zu einem Erfolg gemacht. „Sie war das süße Wunder Whitney.“

Und doch habe sie immer Zweifel an ihrem Können, an ihrer Schönheit und an der Liebe anderer gehabt, sagte Costner. „Dabei war sie nicht nur gut, sie war großartig. Sie war nicht nur schön, sie war so schön, wie eine Frau nur sein konnte.“

Whitney Houstons Entdecker Clive Davis sagte: „Auf so eine Stimme wartet man sein ganzes Leben.“ Houston sei immer freundlich gewesen, nie arrogant. „Und Whitney liebte Musik. Whitney lebte Musik. Ohne ihr Gefühl, ohne ihr natürliches Genie wären wir ärmer gewesen. Und immer, wenn ich sie brauchte, war sie da. Sie war ein unendlich treuer Freund.“

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Zu Beginn der Zeremonie sagte Pastor Joe Carter: „Es ist keine Trauerfeier, wir feiern ihr Leben.“. Auf der Trauerfeier sang auch Stevie Wonder ein sehr persönliches Lied, ebenso Alicia Keys.

Bei der Zeremonie kam es beinahe zu einem Eklat: Bobby Brown, Ex-Mann der Verstorbenen, ist entgegen erster Angaben nicht bei der Trauerfeier für Whitney Houston dabeigewesen. Er soll die „New Hope“-Baptistenkirche in Newark bereits nach wenigen Minuten wieder verlassen haben, weil für ihn und seine Kinder kein Platz nebeneinander gefunden worden sei, berichtete die Zeitung „USA Today“ am Sonnabend online. Man sei mehrfach umgesetzt worden, erklärte Brown in einer Mitteilung. „Ich verstehe nicht, warum das Sicherheitspersonal mich und meine Familie so behandelt hat“, sagte Brown. Man habe ihn zuvor auch daran gehindert, seine Tochter Bobbi Kristina zu sehen. „In Anbetracht dieser Ereignisse habe ich dem Sarg meiner Ex-Frau einen Kuss gegeben und bin gegangen.“ Er habe keine Szene machen wollen, so Brown. Der frühere Ehemann wird von vielen für Whitney Houstons Drogenprobleme verantwortlich gemacht.

Die Umgebung um die Kirche war von der Polizei in einem Umkreis von Hunderten Metern abgesperrt worden. Fans hatten aber am Abend zuvor Blumen und Dutzende bunte Luftballons vor der Kirche gelassen. Einen Blick auf die prominenten Gäste hatten sie nur von Ferne.

Mit Material von dpa