Der historische Buddha Siddharta Gautama hieß der Sohn eines Provinzfürsten aus dem heutigen Nordindien, der zwischen 560 und 480 v.Chr., also vor etwa 2500 Jahren, nach langer Zeit der Askese und Sinnsuche zum Erleuchteten wurde (Bedeutung des Wortes Buddha). Nicht als Gott wollte sich der Religionsstifter verstanden wissen, sondern als Lehrer und Wegweiser.

Die Lehre beruht auf den vier sogenannten "heiligen Wahrheiten": vom Leid (Geburt, Krankheit, Alter, Tod), von der Entstehung des Leids (Gier, Hass, Verblendung), von der Überwindung des Leids (erlöschen die Ursachen, erlischt das Leid) und vom "Achtfachen Pfad", der zum Erlöschen des Leids führt, wie z.B. rechte Ansicht, Achtsamkeit und Erkenntnis. Das Ziel ist die Überwindung des Kreislaufs der Wiedergeburten, das Nirwana, mit dem alles Absolute, also auch jegliches Leiden, für immer erlischt.

Die Schulen Aus der Spaltung der ursprünglich mündlich überlieferten Lehre entwickelten sich im 1. Jahrhundert v.Chr. zwei wesentliche Richtungen: Der Theravada-Buddhismus, die Lehre der Alten (Sri Lanka, Burma, Laos, Thailand und Kambodscha) folgt dem Ur-Buddhismus, der allein auf Selbsterlösung setzt. Der tibetische Buddhismus, im 7. Jahrhundert entstanden, kennt vier Hauptschulen: Nyingma, Kagyü, Sakya und die Reformschule der Geluk. Diesem jüngsten Orden gehört der Dalai Lama an, der aber von allen Anhängern des tibetischen Buddhismus nahezu gleichermaßen verehrt wird.