Anna Amalia wurde 1739 als braunschweigische Prinzessin im Schloss von Wolfenbüttel geboren. Mit 16 Jahren heiratete sie aus dynastischen Gründen den Herzog Ernst August II. Constantin von Sachsen-Weimar-Eise-nach. Durch die Heirat sollte die Erbfolge des Hauses Sachsen-Weimar gesichert werden. Doch bereits die Geburt des zweiten Kindes Constantin erlebte ihr Ehemann nicht mehr. Er starb nach zwei Ehejahren 1758. Sein Testament machte Anna Amalia zur Regentin des sächsischen Herzogtums. Die junge Frau führte die Regierungsgeschäfte umsichtig. So übergab sie im Jahre 1775 die Regierung des Herzogtums schuldenfrei an ihren ältesten Sohn Carl August. Nun fand sie mehr Zeit für ihre geistigen Interessen. Zu Anna Amalias berühmt gewordener Tafelrunde trafen sich ab 1775 die "Großen der Geistesgeschichte" zum Gedankenaustausch über Fragen der Kunst, Musik, Literatur und Theater. Unter ihnen befanden sich Johann Wolfgang Goethe, Johann Gottfried Herder und Christoph Martin Wieland. Wegen ihrer Verdienste um die Bibliothek, der sie unter anderem ihre Musikaliensammlung hinterließ, wurde sie anlässlich des 300-jährigen Bestehens der Bibliothek im Jahr 1991 zur Namenspatronin gewählt.