In Singapur war der Erwerb und Besitz von Kaugummi - ähnlich wie der Besitz von Drogen - zwischen 1992 und 2004 verboten. Inzwischen ist Kaugummi dort wieder erhältlich: genehmigungspflichtig, in der Apotheke. So weit wollte man hierzulande nicht gehen. Wie also entledigt man sich der hässlichen Flecken auf unseren Wegen?

Ein Mitarbeiter der Hamburger Stadtreinigung ist seit dem vergangenen November jeden Werktag von 11 bis 18 Uhr auf dem Jungfernstieg unterwegs, um die klebenden Hinterlassenschaften zu entfernen. "Wir machen damit auch sichtbar, wie mühsam dieses Geschäft ist", sagt Sprecher Reinhard Fiedler von der Stadtreinigung. Jedes klebende Relikt (bis zu 50 am Tag) wird einzeln mit einem Spray schockgefrostet und dann mit einem Spachtel abgeschabt. Zweimal im Jahr kommt mit einem speziellen Industriereinigungsgerät eine 40 000 Euro teure Grundreinigung hinzu. Das Problem: Die Nähe zur Alster verbietet den Einsatz aggressiver chemischer Mittel.

Die Befreiung der Städte von den hässlichen Kaugummiflecken haben sich auch private Tüftler zum Ziel gesetzt. Zum Beispiel die "Gumbusters" - frei nach den Kino-Geisterjägern in "Ghostbusters" - ein Unternehmen in den Niederlanden. Es hat sich eine neue Technologie patentrechtlich schützen lassen: Die Gummijäger sind mit einem kleinen Rollwagen unterwegs. Der Kaugummirest wird über eine Lanze mit heißem Dampf erwärmt, anschließend mit einem Spezialreiniger (Mischung nach einem Geheimrezept, angeblich umweltfreundlich) behandelt und mit einer Bürste entfernt. Die "Gumbusters" sind schon weltweit im Geschäft. Gute Erfahrungen hat die Stadtreinigung Pforzheim mit Orangenöl gemacht: Der "zu 100 Prozent biologisch abbaubare Allesreiniger" entferne neben Kaugummi- auch Teerflecken. Nur für eine großflächige Reinigung sei das Mittel nicht so gut geeignet.

Bei Kaugummi an Kleidung oder Schuhen: nicht reiben, sondern ins Gefrierfach legen; das gefrorene Gummi abbröckeln.