In keiner anderen Region der Welt werden so viele edle Rosen gezüchtet wie vor den Toren Hamburgs. Großen Anteil daran hat ein Unternehmen, das vor 100 Jahren seine Arbeit aufnahm und heute zu den bewährtesten Züchtern gehört: Rosen Tantau. Und das ist Mathias Tantau (1882-1953), einem Bauernsohn aus Uetersen, zu verdanken. Er hatte eine Lehre als Baumschulgärtner gemacht und begann 1906 auf dem Land seines Vaters, das Unternehmen aufzubauen.

34 km nördlich von Hamburg züchtete er Rosen. Schwerpunkt: Gartenrosen, Rosenhochstämme und Wildrosen, auf deren Unterlage andere Rosen veredelt wurden. 1919 waren seine ersten Polyantha-Sorten marktreif, büschelblütig, mit reichem Flor, mehrfach im Jahr blühend: unter ihnen die "Schöne von Holstein". Es folgten Züchtungen mit poetischen Namen wie "Rotelfe", "Tantaus Überraschung" und "Schweizer Gruß". Manche erlangten Weltruhm.

Die Kriege und ein Hagelsturm 1925, der die Rosenfelder und Gewächshäuser zerstörte, brachten Rückschläge, aber Mathias Tantau jun., der 1948 den Betrieb übernahm, erkannte den Trend zu großblumigen, langstieligen Rosen in leuchtenden Farben. Eine seiner ersten Züchtungen war die rote, duftende "Konrad-Adenauer-Rose", die der erste Bundeskanzler Deutschlands selber aussuchte. Viele attraktive Rosen-Stars folgten. Das Ziel - mehrfach im Jahr blühende frostharte, möglichst pilzresistente Rosen, die ihre Besitzer jahrelang begleiten - blieb. Heute gehört Tantau der Familie Evers und verkauft jedes Jahr zwei Millionen Gartenrosen aus Uetersen, dazu mindestens genauso viele per Lizenz über andere Länder bis nach Moskau, Japan, Australien, in die USA und Lateinamerika. Unser Rosenexperte Georg Wieners leitet die Lizenz- und Marketingabteilung.