Mit schönen Sommertagen erscheinen wie aus dem Nichts wieder die Blattläuse. Dicht an dicht sitzen sie an Rosen, Dahlien und anderen Pflanzen und vermehren sich explosionsartig. Wer schnell Abhilfe schaffen möchte, kann eine Schmierseifenbrühe ansetzen: 300 g Schmierseife, 500 ml Spiritus, 1 EL Kalk, 1 EL Salz in 10 Liter lauwarmem Wasser auflösen und an die Pflanzen sprühen.

Aber die Natur hilft sich auch selbst. Vögel und andere Insekten fressen die blauen, braunen oder grünen Sauger: Spinnen, Raubwanzen, Marienkäfer, Florfliegen-Larven. Und dann gibt es noch einen gefräßigen Feind: die Schwebfliege. Zu ihrer Familie zählen 6000 Arten, 1800 davon in Europa, Nordafrika und Asien. Auf den ersten Blick hält man sie leicht für eine Wespe, Hummel oder Biene. Die gelb-schwarzen Zeichnung etwa bei der Hain-Schwebfliege (Foto, Insekt des Jahres 2004) schützt sie selbst vor Feinden.

Die Schwebfliege ist an ihrer Flugtechnik zu erkennen: Sie kommt nicht gemächlich angebrummt, sondern fliegt blitzschnell und bleibt plötzlich vor einer Blüte in der Luft stehen. Die Hain-Schwebfliege hat eine weite Anreise aus Nordafrika oder Südeuropa, fliegt über die Alpen und bekommt hier einmal Nachwuchs (im Mittelmeerraum bis zu fünfmal). Im Spätsommer wandert sie zurück.

Das erwachsene Insekt ist für Blattläuse ungefährlich, es lebt von Nektar und Pollen, ist dabei ein wichtiger Blütenbestäuber. Ihre Nachkommen aber sind wahre Freßmonster. Meist einzeln in der Nähe einer Blattlauskolonie abgelegt, entwickelt sich das Ei in zwei bis drei Tagen zu einer transparenten, kopf- und augenlosen Larve. Ihr Vorderteil mit kräftigen Mundhaken tastet die Umgebung ab, packt alles Freßbare und saugt es aus. So frißt sich die Larve über die ganze Pflanze, verputzt außer Blattläusen auch Käferlarven und Spinnmilben. Während ihrer acht- bis 15tägigen Larvenphase vertilgt sie etwa 400 Blattläuse. Da sie Larve aber noch bis zu 1000 Geschwister hat, die sich ebenso konsequent über die Läuse hermachen, kann sich jede Blattlausplage schon bald erledigt haben.