70 Einsatzkräfte, ein Helikopter und schließlich Fotofallen: Mit verschiedenen Mitteln wurde nach “Klausi“, dem Krokodil aus Schwandorf, gesucht.

Schwandorf. Das vermeintliche Krokodil in einem Schwandorfer Badesee hat sich als Biber entpuppt. „Die Auswertung der Wildkameras in dem Uferbereich hat keine Anzeichen auf ein Krokodil ergeben“, sagte Stadtsprecher Lothar Mulzer am Montag. Damit werde die Akte „Klausi“ geschlossen. Nach Rücksprache mit dem Biberbeauftragten des Landkreises Schwandorf sei davon auszugehen, dass es sich bei dem Tier, das zwei Zeugen gesehen hatten, um einen Biber gehandelt habe. Das Badeverbot am Mittleren Klausensee wurde aufgehoben.

Das Phantom-Krokodil „Klausi“ hatte die Stadt mehr als eine Woche lang in Atem gehalten. Die beiden Zeugen hatten angegeben, ein etwa ein Meter langes Tier mit langem Schwanz und Krallen gesehen zu haben. Da die Behörden die Angaben ernst nahmen, wurde ein Badeverbot verhängt. Zahlreiche Suchaktionen – auch nachts und mit 70 Einsatzkräften – blieben erfolglos. Anschließend hatte sich die Stadt entschieden, das Ufer mit vier Wildkameras zu überwachen.

Die Behörde wertete 3700 Bilder aus den Fotofallen aus. „Es waren Füchse, Graureiher, freilaufende Hunde und abgebrochene Äste darauf zu sehen, aber kein Krokodil“, sagte Mulzer. Es sei nicht nötig gewesen, einen Reptilienexperten zu Rate zu ziehen. Schwandorfs Oberbürgermeister Helmut Hey (SPD) sowie der Ordnungsamtsleiter und ein Feuerwehrmann hätten die Bilder ausgewertet.

„Jetzt kann wieder Ruhe einkehren“, sagte Mulzer. Es könne auch wieder unbeschwert in den Seen gebadet werden. Vor allem im angrenzenden Naturfreibad Klausensee waren die Gäste in den vergangenen Tagen ausgeblieben. Dabei liegt das Gewässer, in dem „Klausi“ vermutet wurde, mehrere hundert Meter entfernt.

Vor fünf Jahren war im Landkreis Schwandorf, im Grünen See von Schwarzenfeld, schon einmal Krokodilalarm ausgelöst worden. Aber auch damals war kein Reptil entdeckt worden.