In der griechischen Botschaft in Paris ist eine Briefbombe entschärft worden. In Italien erhielten zwei Politiker Umschläge mit mehreren Patronen.

Rom/Paris. Gut eine Woche nach dem vereitelten Briefbombenanschlag auf Deutsche-Bank Chef Josef Ackermann hat die französische Polizei einen ähnlichen Sprengsatz in der griechischen Botschaft in Paris entschärft. Die in Italien aufgegebene Sendung sei am Montag durch eine kontrollierte Explosion unschädlich gemacht worden, teilte ein Sprecher der griechischen Vertretung mit. Weil der Umschlag keinen Absender getragen habe, sei die Lieferung aufgefallen Und die Polizei alarmiert worden.

In Rom wurde am selben Tag ein an Justizministerin Paola Severino gerichteter Drohbrief mit einer Gewehrkugel entdeckt, wie deren Sprecher am Montag mitteilte. Mit einer weiteren ähnlichen Sendung wurden nach offiziellen Angaben zwei Kugeln an den Bürgermeister von Rom, Gianni Alemanno, geschickt.

Spezialisten der Polizei hatten die zwei fast identischen Umschläge in einer Post-Sortieranlage gefunden, bevor sie die Adressaten erreicht haben.

Die Polizei hat ihre Kontrollen verstärkt, nachdem vergangene Woche zwei Briefbomben verschickt worden waren. Die an Ackermann wurde vor dem Öffnen erkannt und entschärft. Eine zweite explodierte in den Händen des Chefs einer italienischen Steuerbehörde. Er wurde an einer Hand und an den Augen verletzt. Zu den Anschlägen bekannte sich die italienische Anarchistengruppe Informelle Anarchistische Föderation (FAI).

Die FAI hatte sich in der Vergangenheit wiederholt zu Briefbombenanschlägen auf Banken, Behörden, Botschaften und Unternehmen bekannt. Die Roten Brigaden werden für fast 15.000 Anschläge in den 1970er und 1980er Jahren verantwortlich gemacht.