Der Drogenboss war im Juli aus dem Hochsicherheitsgefängnis El Altiplano ausgebrochen. Polizei hat nun seinen Piloten gefasst.

Mexiko-Stadt. Die mexikanische Polizei hat einen Piloten gefasst, der den Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán nach dessen spektakulärer Flucht vor drei Monaten geflogen haben soll. Das gab Generalstaatsanwältin Arely Gómez in einer Anhörung im Senat bekannt. Einzelheiten zu der Festnahme nannte sie am Donnerstag (Ortszeit) in Mexiko-Stadt nicht.

Auch 23 ehemalige Gefängnisbeamte sowie zehn weitere Verdächtige befinden sich demnach als mutmaßliche Fluchthelfer in Gewahrsam. „Diejenigen, die ihm bei der Flucht geholfen haben, werden der Justiz nicht entfliehen“, sagte Gómez. Die Ermittlungen konzentrierten sich auf die Verbindungen zwischen Helfern innerhalb und außerhalb der Haftanstalt, ergänzte sie.

Der berüchtigte Drogenpate war am 11. Juli aus dem Hochsicherheitsgefängnis El Altiplano im Zentrum von Mexiko ausgebrochen. Eine Zeitung hatte vor einigen Wochen berichtet, Guzmán sei zunächst nach Norden in den Bundesstaat Querétaro gebracht und dann mit einem Flugzeug in seine Heimat Sinaloa im Nordwesten des Landes geflogen worden.

Guzmán war durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel aus dem Gefängnis entkommen. Seitdem suchen Tausende Soldaten und Polizisten im ganzen Land nach dem Chef des Sinaloa-Kartells. Die USA haben ein Kopfgeld von fünf Millionen US-Dollar (4,6 Millionen Euro) auf ihn ausgesetzt. Die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft bietet 60 Millionen Pesos (3,4 Millionen Euro) für Hinweise, die zu seiner Verhaftung führen.