Noch neun Opfer werden an der Absturzstelle in der Ostukraine vermutet. Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine abgestürzt, alle 298 Insassen kamen ums Leben.

Charkiw. Die Opfer des mutmaßlich über der Ostukraine abgeschossenen Malaysia-Airlines-Flugs MH17 können voraussichtlich nicht alle geborgen werden. „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher sagen, wann und sogar ob wir die letzten neun Opfer bergen können“, sagte der niederländische Außenminister Bert Koenders am Sonnabend bei einem Besuch der Unglücksstelle. Dennoch werde alles getan, um die vollständige Bergung zu ermöglichen. Die Särge mit fünf weiteren Opfern wurden am Sonnabned aus der Ukraine in die Herkunftsländer ausgeflogen, wie der Verwaltungschef der ukrainischen Region Charkiw, Igor Baluta, erklärte.

Koenders zeigte sich zuversichtlich, dass die Wrackteile des Flugzeugs geborgen und zurückgeführt werden können. Es sei derzeit aber angesichts der angespannten Sicherheitslage vor Ort nicht möglich, einen Zeitpunkt dafür zu nennen. Die niederländischen Ermittler wollen aus den Wrackteilen die Maschine teilweise rekonstruieren.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine abgestürzt, alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die ukrainische Regierung und der Westen gehen davon aus, dass Flug MH17 von prorussischen Separatisten abgeschossen wurde. Russland sieht die Verantwortung hingegen bei Kiew. Bei den meisten Opfern handelte es sich um Niederländer, weshalb Den Haag die Ermittlungen leitet. In der Ostukraine liefern sich Regierungstruppen und Rebellen seit Monaten Gefechte, die auch eine seit Anfang September geltende Waffenruhe nicht vollständig gestoppt hat.