Im texanischen Dallas hat sich eine zweite Krankenhaus-Pflegekraft mit dem Virus infiziert. Auch sie hatte den inzwischen verstorbenen Ebola-Patienten Thomas Eric D. behandelt.

Dallas. Nach der Ansteckung einer Krankenschwester an Ebola ist in Texas eine zweite Pflegekraft an der Seuche erkrankt. Dies teilte das Gesundheitsministerium des US-Bundesstaates am Mittwoch mit. Die Pflegekraft habe am Dienstag Fieber bekommen und sei sofort auf die Isolierstation gekommen. Inzwischen wurde sie positiv auf Ebola getestet. Wie eine bereits zuvor erkrankte Krankenschwester hatte die nun betroffene Pflegekraft in der Klinik Texas Health Presbyterian in Dallas einen inzwischen verstorbenen Ebola-Patienten aus Liberia betreut.

Der Chef der US-Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention), Tom Frieden, hatte bereits am Montag davor gewarnt, dass der Infektion der Krankenschwester weitere Fälle folgen könnten. In der Klinik in Texas war der Ebola-Patient Thomas Eric D. behandelt worden, der in der vergangenen Woche starb. Der aus Liberia stammende Mann hatte sich in seiner Heimat infiziert. Die Krankheit wurde bei ihm aber erst festgestellt, nachdem er Ende September zu einem Familienbesuch nach Texas gereist war.

Am Wochenende wurde dann bei einer Krankenschwester, die D. pflegte, das gefährliche Virus diagnostiziert. Wie sie sich trotz Schutzkleidung und strenger Sicherheitsvorkehrungen infizierte, ist unklar. Es handelte sich um die erste Übertragung des hochgefährlichen Erregers in den USA.

Krankenpfleger in Dallas kritisieren Schutzmaßnahmen

Inzwischen wurden von den Gesundheitsbehörden mehr als 70 Krankenhausmitarbeiter unter Beobachtung gestellt, die bei der Behandlung D.s mit dem Virus in Kontakt gekommen sein könnten. Sie werden auf Fieber und andere Symptome der Krankheit hin überwacht. Die Gesundheitsbehörden beobachten zudem weitere 48 Menschen, die mit dem Patienten vor der Einlieferung ins Krankenhaus Kontakt gehabt haben könnten.

Zuvor hatten Krankenpfleger in dem US-Krankenhaus in Dallas bereits die Schutz- und Vorsorgemaßnahmen gegen die Seuche heftig kritisiert. So hätten sie tagelang ohne geeignete Schutzkleidung und lediglich mit ungenauen Leitlinien zum Umgang mit dem Virus gearbeitet, wie die Gewerkschaft der Pfleger am Dienstagabend mitteilte. Proben des Opfers seien in Druckluftschläuchen getestet worden und könnten möglicherweise das gesamte Probenlabor-System verseucht haben.