Der Tote wurde im Krematorium des Leipziger Südfriedhofs verbrannt. Die Pfleger des Ebola-Krankenhauses in Dallas kritisieren indes die Schutzmaßnahmen gegen das tödliche Virus.

Leipzig. Der Leichnam des in Leipzig gestorbenen Ebola-Patienten ist eingeäschert worden. Der Tote wurde in der Nacht zu Mittwoch im Krematorium des Südfriedhofs verbrannt, wie ein Sprecher der Stadtverwaltung mitteilte. Wie mit der Urne verfahren werde, kläre die Stadt derzeitig mit den Vereinten Nationen (UN) und dem Auswärtigen Amt. Zuvor war der Tote desinfiziert und in einem speziell präparierten Sarg aufbewahrt worden.

Der 56 Jahre alte UN-Mitarbeiter war in der Nacht zu Dienstag nach fünftägiger Behandlung in der Sonderisolierstation des Klinikums Sankt Georg an Ebola gestorben. Er war aus Liberia nach Leipzig geflogen worden.

Der UN-Mitarbeiter war Muslim. Der Islam sieht eine Feuerbestattung eigentlich nicht vor – im Ebola-Fall geht aber die Sicherheit vor.

Die Krankenpfleger in dem US-Krankenhaus in Dallas, in dem ein weiterer Ebola-Patient gestorben ist, haben indes die Schutz- und Vorsorgemaßnahmen gegen die Seuche heftig kritisiert. So hätten sie tagelang ohne geeignete Schutzkleidung und lediglich mit ungenauen Leitlinien zum Umgang mit dem Virus gearbeitet, teilte die Gewerkschaft der Pfleger am Dienstagabend mit. Proben des Opfers seien in Druckluftschläuchen getestet worden und könnten möglicherweise das gesamte Probenlabor-System verseucht haben.

Im Texas Health Presbyterian Hospital in Dallas war die erste Ebola-Infektion in den USA diagnostiziert worden. Der Infizierte, der Liberianer Thomas Eric Duncan, starb letzte Woche. Die ihn behandelnde Krankenschwester Nina Pham hatte sich angesteckt.

Derzeit werden laut US-Seuchenbehörde 76 Mitarbeiter des Krankenhauses in Dallas aktiv auf Ebola-Symptome überwacht. Alle von ihnen könnten Kontakt mit Duncan gehabt haben, als er dort behandelt wurde. Das bedeute aber nicht, dass sie dem Virus direkt ausgesetzt gewesen seien, hieß es.

Die infizierte Krankenschwester hatte sich am Dienstag erstmals selbst zu Wort gemeldet. „Es geht mir gut und ich möchte allen für ihre freundlichen Wünsche und Gebete danken“, hieß es in einer von Nina Phams Arbeitgeber, dem Texas Health Presbyterian Hospital, veröffentlichten Mitteilung. Der Vorstandschef der Klinik sagte, die Ärzte und Krankenschwestern seien guter Hoffnung, dass Pham die oft tödliche Viruserkrankung überstehen wird. Sie erhielt eine Transfusion mit Blut des US-Arzts Kent Brantly, der die gefährliche Infektion überlebt hatte.