Zusätzlich wurde für den Mann Sicherungsverwahrung angeordnet. Der Mann hatte gestanden, die junge Frau aus Litauen im Oktober 2013 getötet und sich anschließend über ihrem leblosen Körper befriedigt zu haben.

Mannheim. Wegen Mordes an einer Austauschstudentin und anderer Delikte muss ein 41-Jähriger lebenslang hinter Gitter.

Die Kammer des Mannheimer Landgerichts ordnete am Freitag zudem die Sicherungsverwahrung für den Mann aus Rheinland-Pfalz an. Sie soll die Allgemeinheit vor Tätern schützen, die ihre Strafe bereits verbüßt haben, aber weiterhin als gefährlich gelten.

Der Mann hatte gestanden, die junge Frau aus Litauen im Oktober 2013 getötet zu haben. Er überfiel sie in seiner Wohnung in Grünstadt, erwürgte sie mit ihrem eigenen Schal und befriedigte sich dann über dem leblosen Körper.

Die Verteidigung des Mannes wertete die Tat als Raub mit Todesfolge.

Uni reagierte mit Selbstverteidigungskursen für Frauen

Das Verbrechen hat vor allem die Studentinnen in Mannheim schockiert und verunsichert. Die Uni reagierte und bot mehr Selbstverteidigungskurse für Frauen an. „Es ist auf jeden Fall ein großes Thema auf dem Campus“, sagte Julien Ferrat vom Studierendenparlament. Mit dem Prozess kämen die Erinnerungen an die Tat bei ihm und vielen anderen Studenten wieder hoch. Einige Tage nach dem Mord waren Hunderte in einem Lichtermarsch zum Tatort gezogen.

In einem Gebüsch hatte ein Flaschensammler die Leiche der jungen Frau entdeckt, als er sich nach einer Pfanddose bückte. „Ich hab' nicht gewusst, was ich machen sollte“, sagt der Mann im Zeugenstand. Er habe zunächst gerufen, um zu testen, ob die Frau noch lebe. Als kein Lebenszeichen kam, habe er sich große Sorgen gemacht. „Ich war fertig, als ich das gesehen hab'.“ Eine Freundin von ihm sei schließlich dazugekommen und habe die Polizei alarmiert.

Die Begegnung zwischen Täter und Opfer war der Polizei zufolge absolut zufällig. Die Ermittler sprachen kurz nach der Tat von einer „Verkettung unglücklichster Umstände“. Sie kamen dem Angeklagten nach 16 Tagen auf die Spur. Der Druck für die Ermittlungsgruppe „Cäsar“ war groß: Es sollte unbedingt verhindert werden, dass der Täter erneut nach demselben Muster zuschlägt. Student Ferrat sagt: „Als der Mann gefasst war, gab es eine große Erleichterung auf dem Campus.“